Die Sonne siegt

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Die Sonne siegt

Politischer Durchbruch für Erneuerbare Energien auf den Philippinen

 

Als erste Provinz in Südostasien wird die philippinische Insel Negros Occidental ihre Energieentwicklung ganz auf Erneuerbare Energien ausrichten. Hierauf einigte sich die Provinzregierung mit dem lokalen Stromanbieter und nationalen wie internationalen Nichtregierungsorganisationen. Bis 2005 sollen zusätzliche Stromkapazitäten von 125 Megawatt durch Geothermie, Biomasse und Windkraft geschaffen werden.

 

Die Einigung auf den Ausbau Erneuerbarer Energien ist ein politischer Durchbruch. Noch gegen Ende der 90er Jahre plante die philippinische Regierung den Bau eines 50 Megawatt Kohlekraftwerkes in der Region. Dieses Vorhaben stieß auf heftige Proteste der lokalen Bevölkerung. Bis zu 20.000 Menschen beteiligten sich an den Protestaktionen gegen das Kohlekraftwerk, das vor allem durch importierte Kohle aus Australien befeuert werden sollte. Da europäische Unternehmen daran beteiligt waren, wurde auch Germanwatch zu einem internationalen Hearing eingeladen. Aus dem starken bürgerlichen Widerstand der Bürger vor Ort entstand 2000 die Projektinitiative GRIPP (Green Renewable Independant Power Producer Project), die seitdem u.a. von Germanwatch unterstützt wird. Sie setzte sich für den Stopp des Kohlekraftwerkes ein und forderte alternativ den Ausbau Erneuerbarer Energien.

Der Einsatz hat sich gelohnt: 2001 wurde dem Kohlekraftwerk die Umweltlizenz entzogen. Anfang 2002 stellte GRIPP die erste - von der bundesdeutschen GTZ auf Antrag von Germanwatch unterstützte - Machbarkeitsstudie über die Einsatzmöglichkeiten Erneuerbarer Energien in Negros der Öffentlichkeit vor. Bereits im Sommer 2002 kam dann das Aus für das Kohlekraftwerk.

Nun gibt es auch eine konkrete Planung seitens der Regierung, wie statt des Kohlekraftwerks die notwendige Energie bereit gestellt werden soll: 40 Megawatt Geothermie, 55 Megawatt Biomasse und 30 Megawatt Windkraft sollen der Insel schon innerhalb der nächsten zwei Jahre neue Energie zur Verfügung stellen. Diese Einigung ist nicht nur für die Philippinen wichtig. Sie hat auch Modellcharakter für den gesamten südostasiatischen Raum. "Negros hat uns gezeigt, dass mit politischem Willen ein Wandel hin zu sauberer und nachhaltiger Energie möglich ist", so eine Mitarbeiterin von Greenpeace in Thailand. Hier kämpft die lokale Bevölkerung von Bo Nok und Ban Krut seit acht Jahren gegen den Bau von zwei Kohlekraftwerken der kalifornischen Firma Edison.

Britta Horstmann


 

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