Großbritannien will Ziele des Kyoto-Protokolls sogar weit übererfüllen

Header KlimaKompakt

Großbritannien will Ziele des Kyoto-Protokolls sogar weit übererfüllen

Auf dem G8-Umweltministertreffen in Japan stimmte neben der EU und Japan erstmals auch Rußland dafür, das Kyoto-Protokoll bis spätestens 2002 in Kraft zu setzen. Machen diese Staaten ernst, dann träte das Kyoto-Protokoll in Kraft, bevor die USA und Kanada es ratifizieren.

Neuseeland hatte bereits im Februar 2000 als erstes Industrieland einen klaren Ratifizierungsplan vorgelegt. Es will das Kyoto-Protokoll noch dieses Jahr ratifizieren. Die neue Regierung will damit dem negativen Image begegnen, das sich auf dem Fünften Klimagipfel in Bonn letzten November mit der Auszeichnung als "Fossil des Tages" manifestierte.

Doch wahrscheinlich wird Frankreich Neuseeland zuvorkommen. Die französische Regierung hat im März angekündigt, als erster Staat der Europäischen Union das Protokoll zu ratifizieren. Ende Juni wurde als Zeitpunkt des Abschlusses der Ratifizierung genannt. Schon im Januar präsentierte die Regierung – unterlegt durch die Jahrhundert-Orkane im Dezember 1999, ein Maßnahmenbündel zur nationalen Umsetzung der Klimapolitik.

In punkto Umsetzung kann Großbritannien noch Ambitionierteres vermelden. Bei der Vorstellung des Entwurfs für das nationale Klimaschutzprogramm sagte der Stellvertretende Premierminister, Großbritannien sei dabei, das im Rahmen der Aufteilung der Reduktionsverpflichtungen des Kyoto-Protokolls innerhalb der Europäischen Union vereinbarte "-12,5 %-Ziel" bis zum Jahr 2010 deutlich zu unterbieten. Großbritannien habe vor, bis 2010 seine CO2-Emissionen um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken.

"Selbst Reduktion um 20 Prozent ist nur ein erster Schritt"

Dabei sei der Regierung bewußt, daß viel größere Einschnitte – möglicherweise um sechzig Prozent und mehr – weltweit in diesem Jahrhundert notwendig wären, um eine verheerende Klimaänderung zu vermeiden.