Nota de prensa | 13/07/2001

Deutsche Kirchenleitungen unterstützen Wirtschaftsinitiative für Kyoto-Protokoll. Vorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland und Kölner Erzbischof für entschiedenen Klimaschutz.


 

GERMANWATCH-Presseerklärung

Bonn, 13. Juli 2001. Im Mai dieses Jahres starteten deutsche Firmen, u.a. die Deutsche Telekom und der Gerling-Konzern, die internationale Kampagne e-mission 55 - business for climate, mit der sie sich für das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls einsetzen.

Die Initiative trifft auch in Kirchenkreisen auf Zustimmung. In einem Brief an Bundeskanzler Gerhard Schröder von dieser Woche begrüßt der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Manfred Kock, die Initiative der Unternehmer. Er kündigt an: "Die Kirchen in Deutschland werden sich in nächster Zeit verstärkt bemühen, in ihrem eigenen Bereich Maßnahmen zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung einzuführen."

Er legt dem Kanzler ans Herz: "Ich möchte Sie, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, bitten, alles Ihnen Mögliche zu unternehmen, damit die Bedingungen für ein Inkrafttreten des Kyoto-Protokoll ... geschaffen werden." Kock weiter: "Ich betrachte es als eine wichtige Aufgabe der Kirchen, vor allem in den Industrieländern, nicht zu ruhen, bis die entscheidenden Beschlüsse für eine Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz gefasst sind."

Der Kölner Erzbischof, Kardinal Meisner, hatte sich bereits zuvor lobend geäußert: "Ich unterstütze die Internationale Wirtschaftsinitiative e-mission 55 in ihrem Bemühen, das Kyoto-Protokoll umzusetzen. Gottes Schöpfung ist uns anvertraut zu guten Händen; wir sollen sie ungeschädigt und lebensfähig an unsere Kinder und Kindeskinder weiter geben." Auch Leonardo Boff, einer der Begründer der Befreiungstheologie, sprach sich am Rande eines Vortrags an der Universität Bonn für die Initiative aus.

116 Unternehmen haben sich bereits e-mission 55 angeschlossen. Sie unterstützen eine rechtlich verbindliche Klimaregulierung, obwohl die USA im ersten Schritt voraussichtlich nicht dabei sein wird. Metro macht mit, Europas größtes Einzelhandelsunternehmen; Otto-Versand als weltweit führender Versandhandel; Credit Suisse als zweitgrößte Bank Europas; die Schweizer Rück als weltweit zweitgrößter Rückversicherer; Deutsche Bahn als Europas führende Eisenbahngesellschaft; SolarWorld als führendes mittelständisches Photovoltaik- und Wind-Unternehmen; auch AEG, Oetker, Obi, Quelle, Karstadt und Neckermann sind dabei.

Der Name der Initiative erinnert daran, daß das Kyoto-Protokoll in Kraft tritt, wenn 55 Staaten ratifizieren, die zumindest 55 % der Emissionen der Industrieländer repräsentieren. GERMANWATCH, WWF und der European Business Council for a Sustainable Energy Future (e5) unterstützen e-mission 55.
 

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