Internationalen Agrarhandel nachhaltig gestalten

Das Beispiel EU-Mercosur

Nach mehr als 20 Jahren Verhandlungen steht das Abkommen zwischen den Wirtschaftsblöcken Europäische Union und Mercosur kurz vor der Ratifizierung. Mit dem Abkommen wollen die beiden Handelspartner ihren gemeinsamen Handel ausbauen. Demnach sollen Einfuhrzölle für Rindfleisch und Milchprodukte sowie Exportsteuern für Soja gesenkt werden. Die Erzeugung dieser Produkte steht allerdings in Zusammenhang mit Entwaldung, einem hohem Pestizideinsatz und Verletzungen von Landrechten indigener Gemeinschaften. Die Exportstrategie der EU drückt massiv die Preise der Erzeuger*innen und führt dazu, dass die Kosten zum Beispiel für die Milchproduktion nicht gedeckt werden. Das EU-Mercosur Abkommen würde diese Missstände verschärfen und die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) gefährden, denn verbindliche und wirksame Schutzvorkehrungen fehlen. Statt Handel auf Kosten von Klima- und Nachhaltigkeitszielen voranzutreiben, braucht es verbindliche Verankerungen internationaler Nachhaltigkeitsziele in Handelsabkommen. Einen Überblick über die Konsequenzen einer Ratifizierung und Empfehlungen zu mehr Nachhaltigkeit in Handelsabkommen bietet unser Factsheet.

Autor:innen
Friederike Teller, Katharina Brandt (Germanwatch e.V.) und Berit Thomsen (AbL e.V.)
Publikationsdatum
Seitenanzahl
6
Publikationstyp
Factsheet
Bestellnummer
2021-1-01
Schutzgebühr
3.00 EUR