„Was brauchen wir, um uns wirkungsvoll für Gesellschaft, Klima und Umwelt zu engagieren?“

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„Was brauchen wir, um uns wirkungsvoll für Gesellschaft, Klima und Umwelt zu engagieren?“

Wenn wir die Klimaerhitzung auf 1,5 °C begrenzen und soziale Gerechtigkeit stärken möchten, müssen wir anfangen, größere Schritte zu machen und unseren Handlungsspielraum zu erweitern. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass nachhaltige Strukturen in unserer Gesellschaft der Standard werden. Leichter gesagt als getan? Expert:innen aus Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben spannende Antworten auf die Frage, was nötig ist, um Menschen zu transformativem Engagement zu motivieren.

„Wir müssen lernen, auf eine Art und Weise zu leben, in der unsere Arbeit, unsere Freizeit und unsere täglichen Entscheidungen zum Wohlergehen aller Lebewesen auf der Erde beitragen. Gemeinsames Lernen und gemeinsames Erforschen kann die Suche nach einer nachhaltigen Zukunft unterstützen. Der inspirierende Schlüssel ist dabei: sich um die Bedürfnisse anderer kümmern."

Jim Taylor, University of KwaZulu-Natal, Südafrika

 

„Vor allem junge Menschen müssen selbst erleben, dass sie mit ihrem Engagement tatsächlich eine Veränderung bewirken oder anstoßen können. Am stärksten ist das Erleben in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, zum Beispiel in einem Jugendverband.“

Kathrin Prassel, Landesjugendring NRW

 

 

„Ein wirkungsvolles Engagement für nachhaltige Entwicklung ist nur gemeinsam in und mit der Gruppe möglich. Das „Wir“ in jedem und jeder von uns – das Gefühl der Zugehörigkeit zur globalen Gemeinschaft der Zukunft – ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation.“

Dr. Pia Niessen, Psychologist for Future, Nachhaltigkeitsforscherin am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung

 

 

 

„Wir brauchen den Glauben an die Zukunft, an eine bessere Version des Heute. Wichtig dafür sind Menschen, die vorangehen und starke Stimmen, die sich für bessere Lebensbedingungen für alle einsetzen. Jeder kann Verantwortung übernehmen, um Wandel anzustoßen und bleibend Gutes zu schaffen."

Saulo Meis, Embajada Social Mx, Mexiko

 

 

„Wir brauchen eine Bildung, die es uns ermöglicht, gemeinsam Vorstellungen einer lebenswerten und von Ausbeutung freien Zukunft zu entwickeln, die unserem Handeln Sinn geben. Außerdem brauchen wir altersgemäße Beteiligungsstrukturen, in denen junge Menschen mit ihren Talenten Selbstwirksamkeit erfahren."

Clara Lauer, youpaN

 

 

 

„Neben dem Wunsch etwas in der Welt zu ändern, der Überzeugung, dass jede*r einzelne etwas bewirken kann und der Zusammenarbeit mit anderen Engagierten, kann Bildung mehr Weitblick für wirksames Engagement bringen. Bildung gibt Orientierung, Anregung und ermöglicht Austausch mit anderen."

Ronja Fischer, Weitblick e.V. – Bildungschancen weltweit

 

„Engagierte brauchen einen Platz an dem Tisch, an dem entschieden wird. Der Schlüssel heißt: wirksam beteiligen. Das fängt bereits in der Schule an. Transformative Bildung bedeutet vom Wissen zum Handeln kommen. Das muss gelebt werden, an allen Bildungsorten.“

Thomas Hohn, Campaigner, Greenpeace und Bündnis ZukunftsBildung

 

 

 

„Transformatives Engagement braucht motivierende Rahmenbedingungen. Wenn psychologische Bedürfnisse nach Selbstbestimmung, Wirksamkeit, Zugehörigkeit und Wertschätzung erfüllt sind, bleiben Menschen am Ball und können Wandel leben.”

Marlis Charlotte Wullenkord, Wissenschaftlerin, Universität Koblenz-Landau und Initiative Psychologie im Umweltschutz

 

 

„Unsere gemeinsame Reise durch die sich wandelnde Welt hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit ein ständiger Aushandlungsprozess darüber ist, wie wir uns die Zukunft und den Weg dorthin vorstellen. Bildung in einer Zeit „nach Corona“ sollte uns darin bestärken, dass wir uns die Realität, die Zukunft, die Natur sowie den Sinn der Dinge und des Lebens neu vorstellen.“

Ericka Toledo Zurita, Projektleiterin und Dozentin, The Sustai-nability Atelier, Mexiko

 

 

 

„Nachhaltiger gesellschaftlicher Wandel ist auf die Teilhabe und politische Partizipation aller Bevölkerungsgruppen angewiesen. Dazu ist es notwendig, die Eigeninitiative der Menschen und ihre Selbstorganisation in Gruppen zu unterstützen und sie zu befähigen, sich an der gemeinschaftlichen Lösung gesellschaftlicher Aufgaben zu beteiligen.”

Hanns-Jörg Sippel, Vorstandsvorsitzender, Stiftung Mitarbeit

 

 

„Menschen brauchen das Gefühl, in sozialen Systemen einen Unterschied zu machen, also Einfluss zu nehmen, und wirklich etwas bewegen zu können. Sie brauchen andere Menschen, die mit ihnen für die gleiche Sache kämpfen, sich gegenseitig bestärken und aufeinander achten.”

Dr. Mandy Singer-Brodowski, Wissenschaftlerin, Institut Futur, Freie Universität Berlin

 

 

 

„Um wirklich zu sozialem und ökologischem Wandel beizutragen, müssen wir uns die Rolle, die Technik und Digitalisierung spielen, anschauen. Wir müssen verstehen, dass Digitalisierung ein Werkzeug ist, das Dinge sowohl schlechter als auch besser machen kann. Außerdem müssen wir Menschen darin stärken, Dinge kritisch zu hinterfragen und sich einzumischen – dazu gehören auch Expert:innen.”

Saransh Sugandh, Filmemacher und Referent, Vaarta Commu-nications, Swayam Foundation, Indien