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KlimaKompakt Nr. 73: Klimamigration

 

Editorial
Optionen zum Schutz für "Klima-Flüchtlinge" prüfen

Migration auf Grund von Klimawandel ist bereits Realität. Doch eine eindeutige Definition fehlt bislang, u. a. weil oft schwer gesagt werden kann, was der Auslöser ist: sozio-ökonomische Einflüsse oder Umweltveränderungen. Außerdem stellt sich die Frage, inwieweit eine Unterscheidung zwischen Wetter und Klimawandel als Ursachen für Migration praktikabel ist.

Fest steht dennoch, dass das potenziell steigende Ausmaß der „Klimamigration“  Vorbeugung erfordert: in Form von Linderung des Klimawandels durch ambitionierte Emissionsreduktion und durch effektive Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Zudem müssen politische Maßnahmen zeitnah vorbereitet werden, um von einer Ad-hoc-Reaktion auf unvermeidbare "Klimamigration" – vor allem als Binnenmigration auftretende aber auch über Grenzen hinweggehende – zu einem völkerrechtlich verankerten Schutz zu kommen.

Die Beiträge in dieser KlimaKompakt- Ausgabe zeigen auf der einen Seite die Dringlichkeit, auf der anderen Seite den bisherigen Mangel an politischer Vorbereitung und deren (potenziellen) Folgen. Die UN-Klimapolitik, als ein relevanter Politikprozess, sollte hierzu Diskussionen mit anderen Organisationen anstoßen. Die Suche nach Handlungsoptionen – gerade auch über die Klimapolitik hinaus – muss insbesondere eine Weiterentwicklung des Völkerrechts mit einschließen.

Sven Harmeling

73 | Oktober 2011
KlimaKompakt Nr. 73: Klimamigration