Lediglich Rückschritt verhindert

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Lediglich Rückschritt verhindert

Die Delhi-Deklaration der Minister war das wichtigste politische Ergebnis des achten Klimagipfels. Wie den folgenden Auszügen zu entnehmen ist, konnte damit lediglich ein Rückschritt, der im Raum lag, verhindert werden. Perspektiven für die Zukunft wurden nicht aufgezeigt.

GERMANWATCH übersetzt Auszüge der Deklaration.
 

"Die Minister und andere Delegationsleiter der 8. Sitzung der Konferenz der Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen,

eingedenk der grundlegenden Ziele und Prinzipien der Konvention sowie der eingegangenen Verpflichtungen,

in Bekräftigung der Tatsache, dass wirtschaftliche und soziale Entwicklung und Beseitigung von Armut die ersten und vorrangigen Prioritäten der Entwicklungsländer unter den Vertragsparteien sind,

besorgt Kenntnis nehmend von den Ergebnissen des dritten Sachstandsberichtes des IPCC, der bestätigt, dass es eines bedeutsamen Rückgangs der globalen Emissionen bedarf, um die grundlegenden Ziele der Konvention zu erfüllen, und unter Kenntnisnahme der laufenden Prüfung der Implikationen dieses Berichts im Nebenorgan für wissenschaftliche und technologische Beratung,

feststellend, dass Anstrengungen zur Abschwächung jetzt sowohl in Annex I- als auch in Nicht-Annex-I-Staaten gemacht werden und betonend, dass die Verminderung von Treibhausgasemissionen im Kampf gegen den Klimawandel weiterhin von hoher Priorität unter den Bestimmungen der Konvention ist, und dass gleichzeitig schnelles Handeln notwendig ist, um Anpassungsmaßnahmen voranzutreiben,

zur Kenntnis nehmend, dass der Klimawandel zukünftig Wohlergehen, Ökosysteme und wirtschaftlichen Fortschritt in allen Regionen bedrohen könnte,

ihre ernste Besorgnis darüber ausdrückend, dass alle Länder, insbesondere Entwicklungsländer und darunter auch die am wenigsten entwickelten Länder und kleinen Inselstaaten mit einem höheren Risiko der negativen Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert werden,

zur Kenntnis nehmend, dass, da Afrika die Region ist, die am stärksten unter den dort kombiniert auftretenden Auswirkungen von Klimawandel und Armut zu leiden hat, Entwicklungsinitiativen wie (...) NEPAD im Kontext der nachhaltigen Entwicklung unterstützt werden sollten,

beschließen, dass (...) der Klimawandel und seine nachteiligen Auswirkungen angegangen und gleichzeitig dem Prinzip der nachhaltigen Entwicklung entsprochen werden sollte. Dementsprechend verlangen wir folgendes:

(a) Vertragsparteien, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, fordern Vertragsparteien, die das noch nicht getan haben, dringend auf, das Kyoto-Protokoll zügig zu ratifizieren;

(b) Vertragsparteien haben ein Recht darauf, nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, und sollten das auch tun. (...)

(c) Nationale Strategien nachhaltiger Entwicklung sollten mit dem Klimawandel verbundene Ziele stärker in Schlüsselbereiche wie Wasser, Energie, Gesundheit, Landwirtschaft und Artenvielfalt integrieren, und auf den Ergebnissen des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung aufbauen;

(d) (...); (e) Anpassung an die nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels ist für alle Länder von hoher Priorität. Entwicklungsländer sind besonders verwundbar (...)

(f) Die Vertragsparteien sollten den informellen Austausch (...) fördern (...), um Vertragsparteien bei der Fortsetzung der Entwicklung von wirksamen und angemessenen Reaktionen auf den Klimawandel zu unterstützen.

(g) Die besonderen Bedürfnisse und Angelegenheiten der Entwicklungsländer unter den Vertragsparteien, die aus den nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels resultieren, sowie die Folgen der Umsetzung von Gegenmaßnahmen sollten vollständig berücksichtigt werden.

(h) Internationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Verbreitung von innovativen Technologien im Bereich der Schlüsselfelder (...) sollte gefördert werden (...)

(i) Der Technologietransfer sollte gestärkt werden (...)

(j) Der Zugang zu einer verlässlichen, bezahlbaren, wirtschaftlich lebensfähigen, gesellschaftlich tragbaren und umweltfreundlichen Energieversorgung samt Energiequellen sollte verbessert werden (...)

(k) Es ist notwendig, die Energieversorgung zu diversifizieren, indem man moderne, sauberere, effizientere, bezahlbare und kosteneffiziente Energietechnologien entwickelt, wozu neben fossilen Brennstofftechnologien auch erneuerbare Energien inklusive Wasserkraft zählen, (...)

(l) Man muss möglichst bald auf allen Ebenen tätig werden, um den weltweiten Anteil von erneuerbaren Energiequellen zu erhöhen, mit dem Ziel, ihren Beitrag zur gesamten Energieversorgung zu erhöhen (...)

(m) Annex-I-Länder sollten (...) zeigen, dass sie eine Führungsrolle bei der Veränderung längerfristiger Trends der vom Menschen verursachten Treibhausgase übernehmen, in Einklang mit den grundlegenden Zielen der Konvention, indem sie nationale Politikstrategien und entsprechende Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels umsetzen; (...)"
 

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