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KlimaKompakt Nr. 88: Indische Perspektiven auf das Klimaabkommen

Editorial
Indische Perspektiven zum Klimaabkommen

Für die zukünftige Entwicklung des Weltklimas spielt Indien eine entscheidende Rolle. Millionen Inderinnen und Inder leben noch immer in Armut und fordern Entwicklungschancen ein. Um diesen Menschen Zugang zu moderner Energie zu gewähren, aber auch um den Energiehunger einer rasant wachsenden Mittel- und Oberschicht zu stillen, plant Indien einen massiven Zubau von Kraftwerken. Das Land steht vor der Entscheidung, weiterhin stark auf Kohle zu setzen oder stärker Erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu fördern.

Das indische Verhalten bei internationalen Verhandlungen ist stark von der Sorge geprägt, dass globale Vorschriften nationale Entwicklungsmöglichkeiten einschränken könnten. In der Vergangenheit hat Indien deshalb häufig als ungerecht wahrgenommene internationale Vereinbarungen blockiert. Unter Premierminister Narendra Modi hat sich die Verhandlungstaktik Indiens allerdings gewandelt und setzt stärker auf Einmischen und Mitgestalten. Am Ende der Pariser Konferenz zeigte sich der indische Umweltminister zufrieden mit dem Ergebnis, weil wichtige indische Anliegen berücksichtigt wurden.

In diesem Newsletter zitieren wir verschiedene indische Perspektiven, die das Pariser Abkommen einordnen und die Auswirkungen für Indien diskutieren. Gemeinsam mit über 150 anderen Staaten unterzeichnet auch Indien am 22. April 2016 das Abkommen. Das ist ein wichtiges Zeichen, dass sich die Regierung weiterhin der Umsetzung des Abkommens verpflichtet fühlt.

Rixa Schwarz (Referentin für Klima und Sicherheit) & Lutz Weischer (Teamleiter Internationale Klimapolitik)

88 | 04 2016
KlimaKompakt Nr. 88: Indische Perspektiven auf das Klimaabkommen