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KlimaKompakt Nr. 72: Green Economy und Rio+20-Gipfel

 

Editorial
Rückenwind für den grünen Paradigmenwechsel?

Der Rio+20-Gipfel rückt mit großen Schritten näher, in die offiziellen Vorbereitungsverhandlungen kommt nach sehr zähem Beginn allmählich Schwung. Die Themen „Green Economy“ (im Kontext von Armutsbekämpfung und nachhaltiger Entwicklung) und eine Stärkung der internationalen Umwelt- und Nachhaltigkeits- Architektur werden Anfang Juni 2012 im Mittelpunkt der Agenda des Gipfels in Rio de Janiro stehen. Doch selbst wenn man nach den Erfahrungen des Klimagipfels von Kopenhagen skeptisch sein muss hinsichtlich großer Durchbrüche bei einem solchen Gipfel, bietet Rio+20 doch eine Chance, dem notwendigen entwicklungs- und klimapolitischen Paradigmenwechsel mehr Schwung zu verleihen: Die Transformation hin zu klimafreundlichen, energieffizienteren Gesellschaften, die Zugang zu Ernährung und Wasser auch für die heute hungernden Menschen im Rahmen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und Wasserversorgung organisiert, muss als entwicklungspolitische Zukunftschance verstanden werden, nicht als Beschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten. In immer mehr Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es hoffnungsvolle Ansätze. Vielleicht sind sie in wenigen Jahren vielen Industrieländern weit voraus. Diese Transformation durch „Sustainable Development Goals“, wie von Kolumbien vorgeschlagen, zu begleiten und zu verstärken, könnte ein wichtiges Ergebnis des Rio+20-Gipfels sein. Noch besteht die Chance, Rio+20 zu einem Meilenstein zu machen.

Sven Harmeling und Christoph Bals

72 | September 2011
KlimaKompakt Nr. 72: Green Economy und Rio+20-Gipfel