Schwerpunkt: Nachhaltiges Investment

Weitblick

Schwerpunkt: Nachhaltiges Investment

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Sie diese Zeitung in den Händen halten, sind zwei große Ereignisse der internationalen Verhandlungsagenda zu Ende gegangen. In Marrakesch liefen die UN-Klimaverhandlungen weiter; die dort stattfindende COP 7 hat uns der Ratifizierung des Kyoto-Protokolls nähergebracht, und in Doha, Katar, fand die mit Spannung erwartete Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation statt. Geplant war dort der Start einer neuen Handelsrunde, aber die dazu nötigen Änderungen in der Umwelt- und Sozialpolitik der WTO sowie die innere Demokratisierung der WTO, insbesondere die Stellung der Entwicklungsländer, haben sich seit dem Scheitern in Seattle nicht verbessert - ein Stop des Weiterverhandelns in Doha kann als Gewinn für die Umwelt und die Menschen in den Entwicklungsländern gesehen werden. Auf beiden Konferenzen war GERMANWATCH mit eigenen Delegationen vertreten.

Der Inhalt dieser Zeitung "Nachhaltig investieren", ist das Ergebnis intensiver Bemühungen von GERMANWATCH und der Stiftung Zukunftsfähigkeit, das Konzept Nachhaltigkeit nicht nur im Klimaschutz und gerechten Welthandel, sondern auch im Finanzsektor umzusetzen. Der Finanzsektor ist gefordert, seine in Rio 1992 eingegangenen Verpflichtungen umzusetzen. Der Umschwung zu nachhaltigem Investment kommt recht spät. Zum Glück zeigt sich jetzt, wo die ökologischen und sozialen Probleme immer drängender werden, dass sich ethisches, soziales und ökologisches Investieren und unternehmerisches Handeln auf dem harten Markt der Ökonomie mit "mindestens gleichwertiger" Performance behaupten. Auch Sie tragen durch Ihre täglichen (Anlage-)Entscheidungen dazu bei, die ethische, soziale und ökologische Entwicklung unserer Erde ein Stück voranzubringen - oder eben nicht.

Die Ereignisse des 11. September und der daraus folgende Krieg haben unser GERMANWATCH - Team tief bewegt. Zum Kanon der Reaktionen haben auch wir mit auf Besonnenheit gerichteten Aktionsvorschlägen und Pressearbeit beigetragen. GERMANWATCH setzt sich mit seiner Arbeit für eine global gerechte, soziale, Nord-Süd verbindende und ökologische Entwicklung ein. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung.

Herzlichst

Stefan Rostock

 

Impressum

Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: 
Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Stefan Rostock
Stand: November 2001

Diese Ausgabe wurde gefördert durch das Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit Bremen und das Ministerium für Umwelt und Naturschutz des Landes NRW

 

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