Pressemitteilung | 13.10.2010

Den Minenarbeitern im Ost-Kongo eine Stimme geben

Pressemitteilung

Berlin, 13.10.10: Die hohe Nachfrage nach Rohstoffen wie Zinn, Koltan, Wolframit und Gold in der weltweiten Unterhaltungselektronik trägt vor allem in der Demokratischen Republik Kongo zu bewaffneten Konflikten bei. Elektronikunternehmen und andere Akteure haben dieses Thema inzwischen aufgegriffen. Sie engagieren sich in einer Reihe von Initiativen, die das konfliktfördernde Potenzial des Rohstoffhandels aufbrechen wollen. Der neue Bericht von makeITfair gibt insbesondere den lokalen Organisationen eine Stimme. Sie wollen in diese Initiativen stärker einbezogen werden, wenden sich jedoch gegen einen Boykott. Aktuell wird über den Förderstopp diskutiert, den der Präsident der DR Kongo, Joseph Kabila, Anfang September verhängt hat, um illegalen Abbau zu verhindern.

"Ein langfristiger Boykott von Rohstoffen aus dem Kongo darf nicht das Ziel sein. Viele Familien leben von dem Verkauf abgebauter Rohstoffe. Aber Unternehmen und lokale Organisationen müssen unbedingt verhindern, dass damit weiter bewaffnete Konflikte angeheizt werden", so Cornelia Heydenreich, Koordinatorin des Projektes makeITfair in Deutschland.

Der heute veröffentlichte Bericht "Voices from the inside" zeigt, dass die Unternehmen die Anliegen der Menschen vor Ort ernst nehmen müssen. Das Projekt makeITfair hilft dabei, ihre Vorschläge zu vermitteln. Seit 2007 arbeitet makeITfair daran, die Elektronikproduzenten in den Industrieländern von einer nachhaltigen und fairen Rohstoffgewinnung zu überzeugen. Zu den angesprochenen Firmen zählten unter anderem Motorola, Intel, Sony Ericsson, Nokia und Hewlett Packart.

"Wir freuen uns darüber, dass das Thema in der Unterhaltungselektronik mittlerweile ernst genommen wird. Einige Unternehmen gehen konstruktive Schritte. Allerdings ist es sehr wichtig, dass sie die Stimme der vor Ort Betroffenen in diesen Prozessen berücksichtigen", so Heydenreich weiter.

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