Pressemitteilung | 20.11.2014

Finanzierung des Grünen Klimafonds: Ein ermutigender Auftakt

Germanwatch begrüßt Ergebnisse der Geberkonferenz in Berlin
Pressemitteilung

Bonn/Berlin (20. Nov. 2014). Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hat die Ergebnisse der heutigen Geberkonferenz zur Auffüllung des Grünen Klimafonds (GCF) als einen ersten wichtigen Schritt begrüßt, um zu einer angemessenen internationalen Klimafinanzierung zu gelangen. Der Grüne Klimafonds wurde geschaffen, um Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern zu unterstützen. „9,3 Mrd. Dollar - damit kann der Fonds im nächsten Jahr beginnen, notwendige Programme für Klimaschutz und Anpassung zu fördern. Dies ist auch ein wichtiges Signal für die internationalen Klimaverhandlungen. Weitere Anstrengungen für die Klimafinanzierung werden folgen müssen, aber dies ist ein ermutigender Auftakt. Heute ist es wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden, dass Ende 2015 in Paris ein neues Klimaabkommen erreicht werden kann. Denn die ausreichende und verlässliche Finanzierung ist eine Bedingung, damit Entwicklungsländer sich mit transformativen Strategien am Klimaschutz beteiligen", sagt Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch.

„Die Industrieländer müssen ihr Versprechen einhalten, bis 2020 die Zahlungen stetig aufzustocken und ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für die Klimafinanzierung zu mobilisieren. Das ist eine moralische Verpflichtung, eine kluge Investition in klimafreundliche Entwicklung und nicht zuletzt der Lackmustest für Glaubwürdigkeit in den Klimaverhandlungen“, so Weischer weiter. Der GCF wird die Hälfte seines Budgets für die Anpassung an Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern aufwenden und dabei vor allem die besonders Verletzlichen unterstützen, die in den meisten Fällen am wenigsten zum Entstehen des Klimaproblems beigetragen haben. Mit der anderen Hälfte sollen Investitionen in den Klimaschutz unterstützt werden, damit Entwicklungsländer direkt auf einen emissionsarmen Entwicklungspfad gelangen können.

Die Industrieländer haben 2010 bei der Klimakonferenz in Cancún zugesagt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für die Klimafinanzierung zu mobilisieren. Diese Summe wird über verschiedene Institutionen verteilt werden, von denen der GCF die wichtigste werden soll. „Gemessen an der Größe seiner Aufgaben sind die heutigen Zusagen für den GCF von 9,3 Milliarden US-Dollar über vier Jahre nur ein erster Schritt“, so Weischer. „Als erstes Land hat Deutschland bereits im Juli eine Zusage über 750 Millionen Euro gegeben und damit auch den Erfolg dieser Auffüllungsrunde ermöglicht. Als nächsten Schritt erwarten wir von der Bundesregierung einen Plan, wie Deutschland seinen Beitrag zu den 100 Milliarden Dollar bis 2020 leisten wird. Der G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft bietet die Chance, einen solchen Plan der wichtigsten Industrieländer voranzubringen.“


Kontakt für Medien:
Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik, Tel. 0174/9917040 weischer@germanwatch.org