In 10 bis 15 Jahren müssen weltweit die Emissionen sinken

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In 10 bis 15 Jahren müssen weltweit die Emissionen sinken

Vor dem G8-Umweltministertref-fen am 15.-17. März in Potsdam hat sich CAN-Europe, das Netzwerk der europäischen Klima-NGOs, an die Minister gewandt.

Es folgen Auszüge des Briefs (Übersetzung durch Germanwatch).

" (...) Der Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) 2007 zeigt, dass die 'Erwärmung des Klimasystems eindeutig ist'. Es ist sicher, dass Ausmaß und Dringlichkeit der Herausforderung größer sind als gedacht und befürchtet. Wir spüren die Auswirkungen des Klimawandels bereits jetzt. Dies ist vor allem in den ärmsten Ländern der Welt der Fall - welche auch die niedrigste Anpassungskapazität sowie die geringste Verantwortung haben, ihren Treibhausgasausstoß zu begrenzen. Die Führungsrolle der G8+5-Länder ist in diesem Fall ein moralischer Imperativ. Wir fürchten eine wachsende Lücke zwischen Größe und Dringlichkeit des Problems einerseits und politischer Rhetorik und tatsächlicher Politik zur Senkung der Emissionen andererseits. Um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden - das endgültige Ziel der UN-Klimarahmenkonvention - muss der Anstieg der Weltmitteltemperatur so weit wie möglich unter 2ºC bleiben. (...) Der Stern-Report zeigt klar, dass wir es uns leisten können zu handeln. Zugleich zeigt die Wissenschaft, dass wir es uns nicht leisten können, nicht zu handeln. (...) Das  G8+5-Treffen stellt für die wirtschaftlich führenden Kräfte der Welt eine Gelegenheit dar, Führungsstärke zu zeigen. Sie können auf das öffentliche Verlangen nach ernsthaftem Handeln durch konkrete Schritte antworten, um der größten Gefahr zu begegnen, der die Menschheit jemals gegenüberstand. Dazu müssen die G8+5-Länder die folgenden Verpflichtungen eingehen, die sich am gemeinsamen Ziel des Vermeidens eines gefährlichen Klimawandels orientieren. Sie würden das nötige Handeln einleiten, um die Emissionen zu begrenzen, Energieversorgung zu sichern, Armut zu bekämpfen und nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen:

Klimawandel

- Um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden, muss die weltweite Erwärmung im Mittel so weit unter 2ºC bleiben wie möglich. Stabilisierungsziele über 450 ppmv CO2-Äquivalent sind NICHT mit diesem Ziel vereinbar.

- Um dies zu erreichen, muss der globale THG-Ausstoß in den nächsten 10-15 Jahren seinen Höhepunkt erreichen und dann bis 2050 um mindestens 50 Prozent gegenüber 1990 sinken.

- Die Industrieländer, einschließlich die der G8, müssen bis 2020 ihren Ausstoß um 30% gegenüber dem Niveau von 1990 senken.

- Entwicklungsländer und insbesondere die sich schnell entwickelnden Länder einschließlich der '+5' Länder müssen ihren Entwicklungspfad dekarbonisieren (...)

- Es bedarf erweiterter Anpassungsmechanismen an den Klimawandel, unter anderem Hilfe und Entschädigung durch Industrieländer, um mit den Auswirkungen des Klimawandels fertig zu werden.

- Im Zusammenhang mit diesem Ziel muss der UN-Klimagipfel in Bali 2007 umfassende Post-2012-Verhandlungen starten. (...)"

Quelle: Brief von CAN-International an die G8-Umweltminister vom 8.3.07