Bundeskanzler und Außenminister: Klimawandel ist Sicherheitsrisiko

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Bundeskanzler und Außenminister: Klimawandel ist Sicherheitsrisiko

Angesichts der immer sichtbarer werdenden Bedrohung durch Wetterkatastrophen und schleichende Klimaänderungen sowie durch Ressourcenkonflikte wird der globale Klimawandel zunehmend nicht mehr nur als Umwelt-, sondern als zentrales Sicherheitsthema wahrgenommen. Auch der deutsche Bundeskanzler sprach es am 3.11. in seinem Glückwunschtelegramm an den US-Präsidenten Bush in diesem Sinne an.

Ebenfalls am 3. November ging Bundesaußenminister Fischer anlässlich der Auftaktveranstaltung der Climate Group in Berlin auf den Zusammenhang von Entwicklung, Klimaschutz und Sicherheit ein.
 

Telegramm an G. W. Bush

"Sehr geehrter Herr Präsident,

zu Ihrem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen, deren Verlauf ich mit großem Interesse verfolgt habe, gratuliere ich Ihnen herzlich. Für die vor Ihnen liegenden Jahre an der Spitze Ihres Landes wünsche ich Ihnen Glück und Erfolg.

Die Welt steht zu Beginn Ihrer zweiten Amtszeit vor großen Herausforderungen: Internationaler Terrorismus, die Gefahr der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, regionale Krisen, aber auch Armut, Klimaveränderungen und Epidemien bedrohen unsere Sicherheit und Stabilität. Diese Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam meistern.

Mit großer Erwartung sehe ich unserer weiteren Zusammenarbeit auf der Grundlage der engen Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Schröder"
 

Quelle:
http://www.bundeskanzler.de/www.bundeskanzler.de-.7470.739633/Glueckwunschtelegramm-des-Bundeskanzlers-an-den-...htm
 

Rede des Außenministers Fischer vor der Climate Group (Auszug)

"(...) Der Klimawandel ist eine Frage, die uns alle angeht, in den Entwicklungsländern ebenso wie in den Industriestaaten. Ich bin überzeugt, dass wir auch die Bedrohungen für unsere globale Sicherheit nicht werden bewältigen können, wenn wir nicht gleichzeitig und mit derselben Entschlossenheit die Frage der Erhaltung unserer Biosphäre angehen. Es geht dabei auch um die gerechte Verteilung der Ressourcen, denn im Hinblick auf das rasante wirtschaftliche Wachstum in Ländern wie China oder Indien werden die Verteilungskonflikte zunehmen. Was wir deshalb brauchen, ist ein kluges Ressourcenmanagement.

In der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts hängen die Fragen der Entwicklung, des Klimaschutzes und der Sicherheit eng zusammen. Bei der Lösung dieser Probleme werden wir nur in enger multilateraler Zusammenarbeit Erfolg haben. Auch im Klimaschutz muss das multilaterale System der Ort sein für globale Willensbildung, frühzeitige gemeinsame Prävention, wirksame globale Normsetzung und - in der letzten Instanz - kollektive Konfliktlösung. Entscheidend wird sein, ob es uns gelingt, das globale Klimaschutzregime weiterzuenwickeln und zu stärken. Ich freue mich deshalb, dass Russland das Kyoto-Protokoll vor wenigen Tagen ratifiziert hat. Zum ersten Mal befinden wir uns damit auf dem Weg zu einer echten globalen Verantwortung für das Weltklima. (...)"
 

Quelle:
http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_archiv?land_id=189&type_id=3&a_type=Reden