Meldung | 23.01.2023

#climatechallenge für Engagement mit Hand und Fuß gestartet

Nationale Klimaschutzinitiative finanziert dreijähriges bundesweites Projekt
Hände, die einen Jenga-Turm bauen, dessen Steine mit Schlüsselwörtern aus der Bildungsarbeit versehen sind

Am 1. Januar 2023 fiel der Startschuss für das Projekt #climatechallenge, das Menschen in ganz Deutschland zu einem wirksamen Engagement für den Klimaschutz befähigt und ermutigt. Ziel des Projekts ist es, Klimaschutzengagement effektiv und transformativ zu gestalten.

Hinter der #climatechallenge steckt ein Bildungsformat, in dem individuelles Handeln (wie es im Fußabdruck abgebildet wird) mit strukturveränderndem Handeln (unserem gesellschaftlichen Handabdruck) verbunden wird. Bildung ist dabei der Hebel dafür, eigene Handlungsoptionen wahrzunehmen und – allein oder gemeinsam mit anderen – zu ergreifen. Außerdem soll mit ihr das Verständnis und die Akzeptanz für die notwendigen klimapolitischen Maßnahmen und Instrumente erhöht werden.

Die #climatechallenge wird als dreiteiliges Workshop-Angebot umgesetzt: Zunächst führen die Teilnehmenden eine 30-tägige Footprint-Challenge durch, mit der sie einen nachhaltigeren Lebensstil durch individuelle Verhaltensänderungen anstreben. In einer anschließenden Reflexionsphase erkennen die Teilnehmenden strukturelle Herausforderungen, die klimafreundliches Handeln verhindern oder erschweren – zum Beispiel weil nachhaltiges Verhalten teurer, schwieriger oder weniger sozial anerkannt ist. Dabei erkunden sie Strukturen auf unterschiedlichen Ebenen, sei es in der Stadt oder Kommune, in der (Hoch-)Schule, am Arbeitsplatz oder im Verein. Im dritten Teil gehen die Teilnehmenden bei einer so genannten Handprint-Challenge diese Hürden strategisch an und versuchen, sie abzubauen. Dabei lernen sie, wie sie Strukturen tiefergehend und langfristig verändern können und so eine größere Klimaschutzwirkung entfalten als mit rein individuellem Handeln.

Von neuen Lernorten und Climate Challengers

Das Format der #climatechallenge wurde an der Hochschule Konstanz von Prof. Dr. Maike Sippel und Markus Szaguhn entwickelt und als Pilotprojekt in Veranstaltungen am Lernort Hochschule sowie an Schulen in Konstanz durchgeführt. Für das nun anlaufende Projekt wurde das Konzept gemeinsam mit Projektpartner:innen der Hochschulinitiative netzwerk n und dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse des Karlsruher Instituts für Technologie weiterentwickelt. Neben der bundesweiten Durchführung an (Hoch-)schulen, soll die #climatechallenge nun auch in außerschulischen Bildungseinrichtungen sowie in Kommunen und Quartieren angeboten werden.

Um das Bildungskonzept zu verbreiten, werden außerdem 30 sogenannte Climate Challengers ausgebildet. Sie sollen sowohl selbst #climatechallenges anbieten als auch die Projektpartner:innen dabei unterstützen, weitere Multiplikator:innen auszubilden. Diese können das Bildungsformat schließlich wiederum mithilfe der bereitgestellten Materialien mit ihren Zielgruppen durchführen. Über dieses Netzwerk soll die #climatechallenge als Idee und Herangehensweise weitergetragen und im besten Fall noch weit über die Projektlaufzeit hinaus fortgeführt werden.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland über die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert.

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Autorin: Hannah Büchel