EU-Lieferkettengesetz zügig umsetzen

Germanwatch kritisiert gegenteiligen Vorstoß des Bundeskanzlers scharf und fordert SPD auf, die Umsetzung des Koalitionsvertrags sicherzustellen

Berlin (9. Mai 2025). Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Germanwatch übt scharfe Kritik an der heutigen Aussage des Bundeskanzlers Merz in Brüssel, das EU-Lieferkettengesetz (CSDDD) abschaffen zu wollen. Cornelia Heydenreich, Leiterin des Bereichs Unternehmensverantwortung bei Germanwatch, kommentiert:

„Die inakzeptable Forderung von Bundeskanzler Merz, das EU-Lieferkettengesetz abzuschaffen, wirft grundlegende Fragen auf: Glaubt der Kanzler, eine gesetzliche Regelung, nach der in Europa tätige Unternehmen in ihren globalen Lieferketten die Menschenrechte achten und Umweltstandards einhalten müssen, einfach vom Tisch wischen zu können? Betrachtet er klare Zusagen im Koalitionsvertrag - in diesem Fall, die EU-Lieferkettenrichtlinie umzusetzen - schon wenige Tage nach Amtsantritt als bedeutungslos? Wir gehen davon aus, dass die SPD-Spitze die Umsetzung des gerade erst verabschiedeten Vertrags sicherstellt. Und wir empfehlen Bundeskanzler Merz,  auf die vielen Unternehmen zu hören, die jetzt Handlungssicherheit einfordern. Große Unternehmen sind längst darauf eingestellt. Und erst Anfang März hat eine Gruppe  kleiner und mittlerer Unternehmen, vor allem aus dem verarbeitenden Gewerbe, auf eine rasche Umsetzung der EU-Lieferkettenrichtlinie gedrängt.“