Mit der Veröffentlichung des neuen Orientierungsrahmens Globale Entwicklung – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der gymnasialen Oberstufe wird ein wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsorientierten Bildung vollzogen. Der Orientierungsrahmen vereint Perspektiven aus Schule, Bildungsverwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Er zeigt, wie vielfältig und tiefgreifend Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zur Förderung einer verantwortungsvollen und global ausgerichteten Bildung beiträgt und zur Teilhabe ermutigen kann. Als Leitfaden unterstützt er Schulen dabei, BNE und Globales Lernen wirksam in Unterricht und Schulkultur zu verankern.
Das Projekt ist eine Kooperation der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), koordiniert von Engagement Global.
Besonders hervorzuheben ist die Orientierung am UNESCO Programm BNE 2030 sowie an der europäischen Erklärung zum globalen Lernen bis 2025 (Dublin Declaration) . Diese internationale Ausrichtung macht den neuen Orientierungsrahmen deutlich transformativer und näher am aktuellen politischen Geschehen als seine Vorgänger.
Ein zentrales Element ist die ambitionierte Umsetzung des Whole School Approach (Kapitel 8). Dieser ganzheitliche Ansatz versteht Schulen nicht nur als Orte des Lernens, sondern als lebendige Gemeinschaften, in denen demokratische Praxis gelebt und nachhaltiges Handeln erfahrbar wird. Schulen, vor allem ihre Schüler:innen werden so verantwortungsvolle Mitgestalter:innen ihrer Mitwelt – auf ganz vielen unterschiedlichen Ebenen. Nur wenn Schulen sich selbst auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit machen – nach innen wie nach außen –, können Themen wie Erhalt der Lebensgrundlagen, Gerechtigkeit, Menschenrechte und politische Teilhabe glaubwürdig vermittelt und erlebt werden.
Germanwatch konnte in der Erstellung des Orientierungsrahmens sowie in der Auftaktkonferenz wichtige Akzente setzen. Mit Melanie Gehenzig im Fachkapitel Religion und Stefan Rostock im Fachkapitel Geographie war Germanwatch über sechs Jahre hinweg aktiv an der Entwicklung beteiligt.