Rund 40 Organisationen der Verbände-Plattform*, darunter auch Germanwatch, fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme die Bundesregierung und Europaabgeordnete dazu auf, sich im Zuge der aktuellen Verhandlungen zur Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 für eine erhebliche Verbesserung des Vorschlags der Europäischen Kommission einzusetzen.
Als einen zentralen Kritikpunkt benennen die Verbände, dass künftig keine Gelder mehr für die Leistungen der Landwirt:innen im Umwelt-, Klima- und Tierschutz verbindlich reserviert werden und die Mittel der GAP wieder verstärkt in pauschale Flächenprämien fließen sollen. Gewarnt wird zudem vor einer Renationalisierung der GAP – statt Kernentscheidungen zur GAP von der europäischen auf die Ebene der Mitgliedsstaaten zu verlagern und damit einen europäischen Flickenteppich an Regelungen und einen zwischenstaatlichen Wettbewerb zur Unterbietung bei ökologischen und sozialen Standards zu riskieren, sollte „das GEMEINSAME der bisher auch gemeinsam finanzierten Agrarpolitik“ ausgebaut und gestärkt und eine Harmonisierung des europäischen Binnenmarkts gefördert werden. Neben entsprechenden Forderungen zu diesen und weiteren Punkten fordert das Verbändebündnis auch eine generelle Stärkung von Landwirt:innen innerhalb der Wertschöpfungsketten – das heißt vor allem gegenüber mächtigen Akteuren wie dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und der Schlacht- und Milchindustrie.
*Die Verbände-Plattform ist ein breites Bündnis von Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Natur-, Klima-, Verbraucher- und Tierschutz sowie der Entwicklungszusammenarbeit. Sämtliche gemeinsame Positionierungen können auf der Webseite der Verbände-Plattform eingesehen werden.