Pressemitteilung
Pressemitteilung
Funde von multiresistenten Keimen in Gewässern müssen Politik wachrütteln
Nach Funden von multiresistenten Erregern in niedersächsischen Gewässern im Zuge aktueller Medienrecherchen fordert Germanwatch konsequente Maßnahmen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in der Tierhaltung. Die jüngst von Bundestag und Bundesrat auf den Weg gebrachte neue Verordnung, mit der der Einsatz von für den Menschen besonders wichtigen Antibiotikaklassen in der Tierhaltung beschränkt werden soll, enthält nach Ansicht der Umwelt- und Entwicklungsorganisation große Lücken. "Die Verordnung umfasst nur die Hälfte der Wirkstofftypen, die laut Weltgesundheitsorganisation WHO höchste Priorität für die Humanmedizin haben", kritisiert Germanwatch-Agrarexpertin Reinhild Benning.
Publikation
Cover der Antibiotika-Tagungsdokumentation
Fachtagung am 5. Oktober 2017 in Göttingen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt: Im Jahr 2050 könnte die Haupttodesursache weltweit Antibiotikaversagen sein, wenn wir es versäumen, Antibiotikaresistenzen rechtzeitig und wirksam zu bekämpfen. Aktuell hat die WHO ihre Empfehlungen für den Umgang mit Antibiotika neu geordnet und eine Liste erstellt mit Antibiotika, die für die menschliche Gesundheit von besonderer Bedeutung und höchster Priorität sind (umgangssprachlich ‚Reserveantibiotika‘ genannt). Welche Staaten der Welt haben gesetzlichen Regeln erlassen, um diese Antibiotika mit höchster Priorität für die Humanmedizin in Tierhaltungen zu reglementieren? Wie viel dieser Medikamente werden in Deutschland in der Fleisch- und Milcherzeugung eingesetzt im Vergleich zu anderen Ländern?
Weitblick Artikel
Weitblick 3/2017 Rückgang Reserveantibiotika
Eine der großen Herausforderungen für das globale Nachhaltigkeitsziel (SDG) 3 zum Thema Gesundheit besteht in der zunehmenden Resistenz von Krankheitserregern gegen Antibiotika. Damit drohen einfache Infektionen wieder zu lebensbedrohlichen Krankheiten zu werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen befürchtet, dass Infektionen bald Krebs als derzeit global häufigste Todesursache ablösen werden. Schon 2050 könnten über zehn Millionen Patienten jährlich sterben, weil Antibiotika nicht mehr wirken.
Weitblick Artikel
Weitblick 1/2017: Titel Wimmelbild-Farm
Die Zahl der Hungernden in der Welt wird dieses Jahr wieder auf mehr als 800 Millionen Menschen ansteigen, nachdem sie jahrelang langsam gesunken war. Wichtigster Grund sind Kriege und Konflikte, die auch mehr als 60 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen haben. Der menschengemachte Klimawandel und der Artenverlust schreiten weiter voran. Um diese Probleme anzugehen, hat die Weltgemeinschaft 2015 einen Katalog von Zielen beschlossen, an dem wir Politik, Wirtschaften und Leben grundlegend neu und nachhaltig ausrichten sollen.
Weitblick
Weitblick
Vor ziemlich genau zwei Jahren haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet. Die drängendsten sozialen und ökologischen Probleme von Armut und Hunger über den Klimawandel bis zum Verlust der biologischen Vielfalt sollen bis zum Jahr 2030 gelöst werden. In dieser Weitblick-Ausgabe machen wir deutlich, dass im Bereich Landwirtschaft und Ernährung besonderer Reformbedarf besteht. Denn mit der derzeitigen Agrarpolitik sind die Ziele zu Hungerbekämpfung, gesunder Ernährung, Gesundheit, Gewässer-, Boden- und Klimaschutz, aber auch die ländliche Entwicklung in Afrika unmöglich zu erreichen.
Pressemitteilung
Pressemitteilung
Germanwatch kritisiert insbesondere Tatenlosigkeit der Bundesregierung gegen den Einsatz von Reserveantibiotika
Germanwatch fordert die zügige Einführung verbindlicher Regeln gegen Antibiotikamissbrauch im Stall. Germanwatch reagiert damit auf eine heute veröffentlichte Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Bündnis90/Grüne, die eine große Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Tierhaltung offenlegt. "Die Bundesregierung trägt Mitverantwortung dafür, dass weiterhin rund jedes zweite Hähnchenfleisch mit Antibiotikaresistenzen kontaminiert ist", sagt Reinhild Benning, Agrarexpertin von Germanwatch. "Während in Dänemark und Frankreich längst strengere Regeln gegen Antibiotikamissbrauch im Stall gelten, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium nicht dafür gesorgt, den routinemäßigen Antibiotikaeinsatz in Deutschland verbindlich und flächendeckend einzudämmen."
Meldung
Bild: Fachtagung Antibiotikaminimierung in Nutztierhaltungen
Fachtagung an der Universität Göttingen
Bei der Fachtagung in Göttingen am 05. Oktober geht es um die Chancen und Herausforderungen für die menschliche Gesellschaft verbunden mit dem Verzicht auf Antibiotika in der Tierhaltung. Auch über "antibiotika-freie" Produkte, Antibiotikareduktion und die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen wird diskutiert.
Pressemitteilung
Bild: Logos, Germanwatch  PAN Germany  CBG  Ärzte gegen Massentierhaltung  Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft
Gemeinsame Pressemitteilung: Germanwatch / PAN Germany / CBG / Ärzte gegen Massentierhaltung / Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kurz vor dem G20-Gipfel in Hamburg eine Liste der für Menschen allerwichtigsten Reserveantibiotika veröffentlicht, die in der Humanmedizin benötigt werden, weil viele andere Antibiotika bereits versagen. Die WHO warnte zugleich davor, dass deren Einsatz in der Tierhaltung Resistenzen gegen diese Reserveantibiotika hervorrufen könne, die über die Lebensmittelkette und die Umwelt auch bis zum Menschen gelangten. Ärzte und Umweltorganisationen sehen die Bundesregierung in der Pflicht, sich beim G20-Gipfel in Hamburg dafür stark zu machen, Reserveantibiotika aus Tierfabriken zu verbannen.
Weitblick Artikel
Weitblick 2/2017: Schweinemast
Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass Krebs als derzeit global häufigste Todesursache in absehbarer Zeit wieder von Infektionen abgelöst wird. Schon 2050 könnten über zehn Millionen Patienten jährlich sterben, weil Antibiotika nicht mehr wirken.
Pressemitteilung
Pressemitteilung
Vor G20-Gesundheitsministertreffen: Germanwatch warnt vor Ausbreitung resistenter Keime und fordert Verbot von Reserveantibiotika in der Tierhaltung
Weltweit wird eine doppelt so große Menge an Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt wie zur Behandlung von Krankheiten bei Menschen. Studien prognostizieren einen weltweiten Anstieg des Verbrauchs von Veterinärantibiotika um 67 Prozent bis zum Jahr 2030. Vor dem morgen beginnenden G20-Gesundheitsministertreffen sieht Germanwatch die Regierungen der G20-Staaten in der Pflicht, energisch gegen die Ursachen für den wachsenden Antibiotikaeinsatz in Tierhaltungen vorzugehen. Denn jede Antibiotikagabe im Stall vergrößert das Risiko, dass sich antibiotikaresistente Keime bilden. Diese stellen auch für Menschen ein wachsendes Gesundheitsrisiko dar.