Das Solidaritätspaket von Paris

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Das Solidaritätspaket von Paris

Ein Verhandlungserfolg für verletzliche Länder

 
Das Paris-Abkommen setzt nicht nur neue Maßstäbe für den globalen Klimaschutz. Es enthält auch ein Solidaritätspaket, um die Unterstützung gegen die Folgen des Klimawandels zu organisieren. Und so äußerten sich selbst VertreterInnen der besonders verletzlichen Länder zufrieden über das Pariser Abkommen.

Das Solidaritätspaket zeichnet sich erstens dadurch aus, dass ein globales Anpassungsziel etabliert wurde, das regelmäßig überprüft wird und – gekoppelt mit dem Temperaturziel – deutlich signalisiert: Je weniger Klimaschutz umgesetzt wird, desto mehr steigen die Anpassungsnotwendigkeiten und Kosten. Zweitens gelang es, das Thema der inzwischen – selbst bei ambitioniertem Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen – unvermeidlichen Schäden und Verluste dauerhaft im Abkommen zu verankern. Drittens wurde ein weiteres Langfristziel definiert, nämlich dass die weltweiten Finanzflüsse mit einer klimagerechten Entwicklung vereinbar sein müssen. Die Industrieländer – und später auch die Schwellenländer – müssen damit einhergehend finanzielle Beiträge für Klimaschutz und Anpassung leisten.

Das positive Ergebnis fußt zu guten Stücken auf einer effektiven Strategie der verletzlichen Länder selbst, ihre Themen auf die internationale Agenda zu setzen. Besonders wichtig war das „Climate Vulnerable Forum“, ein Zusammenschluss der 43 verletzlichsten Länder. Sein Aktionsplan transportierte die deutliche Forderung zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C und verhalf der Debatte um Klimawandelauswirkungen zu großer Aufmerksamkeit, auch über die Klimakonferenz hinaus. Paris zeigt die Stärke von UN-Konferenzen, nicht nur die großen Länder an den Verhandlungstisch zu lassen, sondern auch kleinen Akteuren Gehör zu verschaffen.

Jetzt geht es darum, Zusagen zu erfüllen, das Solidaritätspaket umzusetzen und weiter zu stärken. Dies gilt vor allem hinsichtlich langfristig verlässlicher und ausreichender Finanzierung durch die Industrieländer – und zunehmend der Öl- und Schwellenländer.
 

Laura Schäfer & Sönke Kreft

Ausführliche Analyse des Pariser Gipfels:
www.germanwatch.org/de/11492