Erwärmungstrend in den letzten 25 Jahren dreimal so stark

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Erwärmungstrend in den letzten 25 Jahren dreimal so stark

Die Weltmeteorologische Organisation (WMO) hat in einer Pressemitteilung am 2. Juli auf Rekordextreme bei Wetter- und Klimaereignissen weltweit hingewiesen. Einhergehend mit einem Anstieg globaler Temperaturen aufgrund des Klimawandels kann die Anzahl und Intensität von Extremereignissen ansteigen.

Germanwatch bringt die Meldung leicht gekürzt in eigener Übersetzung.

"Im Juni wurden Rekorde bezüglich hoher Temperaturen im südlichen Frankreich aufgezeichnet, mit Maximaltemperaturen von über 40 °C in Teilen Südwest-Frankreichs. Hierdurch bedingt lagen die Durchschnittstemperaturen im Juni um 5 bis 7 °C über dem langjährigen Mittel. Umwelthistorikern zufolge war der Juni in der Schweiz der heißeste Monat in (mindestens) den letzten 250 Jahren. (...)

In den Vereinigten Staaten gab es im Mai 562 Tornados, die insgesamt 41 Tote verursachten. Noch nie gab es in einem einzigen Monat derart viele Tornados. Bisheriger Rekordmonat war mit 399 Tornados der Juni 1992. Im östlichen und südöstlichen Teil der USA war das Wetter über einen Monat lang feucht-kalt. Wöchentliche negative Temperaturanomalien von -2 bis -6 °C traten im Mai auf, während über einen Zeitraum von über 12 Wochen ab März 2003 übermäßig hohe Niederschläge von 50-350 mm aufgezeichnet wurden.

In Indien brachte die diesjährige Vormonsun-Hitzewelle Spitzentemperaturen von 45 bis 49 °C. Die wöchentlichen Temperaturunterschiede im Vergleich zum Normalwert betrugen +2 bis +5 °C. Mindestens 1400 Menschen starben in Indien als Folge des heißen Wetters. In Sri Lanka verschlimmerten starke Regenfälle des Tropischen Zyklons 01B das ohnehin feuchte Wetter, was zu Überflutungen und Erdrutschen mit mindestens 300 Toten führte. (...)

Diese Rekordextremereignisse (hohe Temperaturen, niedrige Temperaturen und hohe Regenmengen sowie Dürren) gehen alle bei der Berechung der monatlichen und jährlichen Mittelwerte ein, die - im Falle der Temperaturen - im Verlauf der letzten 100 Jahre graduell gestiegen sind. Neue Rekord-Extremereignisse gibt es jedes Jahr irgendwo auf der Erde, aber in den vergangenen Jahren ist die Anzahl solcher Extreme gestiegen. Nach den jüngsten wissenschaftlichen Sachstands-berichten zum Klimawandel, die vom IPCC (...) veröffentlicht wurden, sind die weltweiten Durchschnittstemperaturen der Erdoberfläche seit 1861 gestiegen. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts betrug der Anstieg rund 0,6 °C. Dieser Wert liegt rund 0,15 °C höher als die in vorherigen Berichten gemachte Abschätzung. Neue Analysen (...) zeigen, dass der Temperaturanstieg im 20. Jh. wahrscheinlich höher ist als in allen anderen Jahrhunderten der letzten 1.000 Jahre. Es gilt auch als wahrscheinlich, dass auf der nördlichen Erdhalbkugel die 1990er Jahre das bislang wärmste Jahrzehnt waren und 1998 das wärmste Jahr. Während der Trend in Richtung höherer Mitteltemperaturen der Erdoberfläche im Verlauf des letzten Jahrhunderts ungleichmäßig war, fiel der Trend für die Zeit seit 1976 etwa dreimal so stark wie derjenige der gesamten letzten 100 Jahre zusammen aus."

Quelle: Pressemitteilung der WMO vom 2.7.03