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Klimaschutz in der Schifffahrt: Paket für Emissionsreduktion muss jetzt über die Ziellinie

Germanwatch fordert Verabschiedung des IMO-Rahmenwerks für Netto-Null-Emissionen und zügige Einrichtung eines Unterstützungsfonds für besonders gefährdete Länder

London (13. Okt. 2025). Diese Woche trifft sich die Internationale Schifffahrtsorganisation der UN (IMO) zu einer Sondersitzung, um über die Zukunft eines Maßnahmenpakets zur Reduktion der Treibhausgasemissionen im internationalen Schiffsverkehr zu entscheiden. Germanwatch fordert Deutschland und die EU auf sicherzustellen, dass das Rahmenwerk jetzt verabschiedet wird. “Das Rahmenwerk ist ein entscheidender Schritt, um bis Mitte des Jahrhunderts Netto-Null-Emissionen in der Schifffahrt zu erreichen. Der Sektor weist mit aktuell drei Prozent einen erheblichen und zugleich stark wachsenden Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen auf”, sagt Nouhaila Zaki, Referentin für Besteuerung zur Klimafinanzierung bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch.

Verursacherprinzip in Kraft setzen: Eine globale Verpflichtung

Im April dieses Jahres hatte die IMO mit der Verabschiedung des Entwurfs für das Netto-Null-Rahmenwerk (NZF) bereits einen historischen Schritt zur Reduzierung der Emissionen getan. Zudem wurde erstmals ein System zur Bepreisung von CO2 für die Verursacher von Emissionen in der Schifffahrt verabschiedet. Allerdings steht die formelle Verabschiedung bei der IMO-Sitzung diese Woche auf der Kippe. Es sind auch noch einige Fragen zur Umsetzung offen.

Zaki: “Es hängt nun auch stark vom Engagement Deutschlands ab: Es geht darum, weltweite Unterstützung zu mobilisieren und dem historischen Beschluss, erstmals global das Verursacherprinzip anzuwenden, zum Durchbruch zu verhelfen. Die Verabschiedung des Netto-Null-Rahmenwerks der IMO ist mehr als eine Option, es ist eine rechtliche und moralische Verpflichtung. Der Internationale Gerichtshof hat jüngst in einem viel beachteten Gutachten bestätigt, dass Staaten verpflichtet sind, ihren gerechten Beitrag zum globalen Klimaschutz zu leisten. Für die aktuelle Debatte bedeutet dies: Die EU und die Bundesregierung sollten eine ambitionierte Ausgestaltung des Maßnahmenpaketes unterstützen, auch wenn es keine direkte Verbindung zu den nationalen Klimaplänen der Staaten gibt.“

Netto-Null-Fonds: Klimaschutz in gefährdeten Ländern nicht verzögern

Der geplante IMO-Netto-Null-Fonds spielt bei der Umsetzung von Klimaschutz eine zentrale Rolle. Er soll durch Einnahmen aus der CO2-Bepreisung gespeist werden. Die Gelder sollen emissionsfreie und –arme Technologien fördern und die am stärksten von der Klimakrise gefährdeten Staaten bei der Anpassung an den Klimawandel sowie den Aufbau lokaler Kapazitäten und resilienter Infrastruktur unterstützen.

Nach dem aktuellen Zeitplan sollen die Richtlinien für den Fonds jedoch erst im Frühjahr 2028 verabschiedet werden – eine Verzögerung, die aus Sicht von Germanwatch die Gefahr birgt, dass besonders gefährdete Staaten erst viel zu spät Unterstützung bekommen. Denn die Erhebung und Verteilung der Einnahmen braucht Zeit. Deutschland sollte sich deshalb gemeinsam mit anderen EU-Staaten den Forderungen der Inselstaaten anschließen und die Verabschiedung der Regeln für den Netto-Null-Fonds auf Herbst kommenden Jahres vorziehen. „Jeder Monat Verzögerung gefährdet die Schwächsten und die weltweite Zustimmung zu dem Abkommen“, so Nouhaila Zaki.