Operationalising the Loss and Damage Fund

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Operationalisierung des Fonds für Schäden und Verluste: Erkenntnisse aus dem Finanzierungs-Mosaik

Die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) endete mit der bahnbrechenden Vereinbarung zur Einrichtung eines neuen Fonds für Schäden und Verluste (L&D). Diese bedeutende Entwicklung zielt darauf ab, verletzlichen Ländern dabei zu helfen, auf Klimaauswirkungen zu reagieren.

Bei der Einrichtung des neuen L&D-Fonds wurde ein Übergangsausschuss (Transitional Committee) beauftragt, Empfehlungen für die institutionellen Vereinbarungen, die Elemente der Finanzierungsvereinbarungen sowie die Finanzierungsquellen des Fonds zu geben. Außerdem soll er Möglichkeiten aufzeigen, um die Koordinierung mit bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten sicherzustellen und diese zu ergänzen. Im Rahmen dieses Prozesses ergeben sich zwei zentrale Fragen: (i) Wie kann der Fonds von anderen bestehenden Fonds lernen und ganzheitliche Strategien für den Umgang mit L&D ermöglichen? (ii) Wie kann der Fonds am besten den Bedürfnissen und Prioritäten von verletzlichen und marginalisierten Gruppen gerecht werden, die mit Schäden und Verlusten konfrontiert sind?

Ausgehend von den Prinzipien der Klimagerechtigkeit geht die vorliegende Publikation diesen Fragen nach und formuliert Empfehlungen für die Ausgestaltung und Operationalisierung des Prozesses, damit er seine Ziele erreichen kann. Sie arbeitet Erkenntnisse und „best practice“-Beispiele aus bestehenden Finanzierungsinstitutionen heraus und baut auf den Erfahrungen und Empfehlungen von Praktiker:innen auf. Auf diese Weise sollen Ideen, die sich in der Vergangenheit als wirksam erwiesen haben, gestärkt werden. Diese umfassen verschiedene Bereiche wie Governance-Formen, Zugangsvoraussetzungen sowie Finanzierungsinstrumente und -kanäle, die möglicherweise für den neuen L&D-Fonds übernommen werden können.

Aus unseren Recherchen ergeben sich 5 übergreifende Empfehlungen:

  1. Alternative Zugangsvoraussetzungen einführen
  2. Bewährte Ansätze für philanthropische und humanitäre Unterstützung auf lokaler Ebene übernehmen
  3. Partizipative und repräsentative Ansätze zur Entscheidungsfindung einführen
  4. Flexiblen, auf Zuschüssen basierenden Ansatz einführen
  5. Umfassende, ganzheitliche Ansätze zur L&D-Finanzierung einführen

Der Bericht macht deutlich, dass die Ausgestaltung und Funktionsweise des L&D-Fonds stark von seinem geplanten Geltungsbereich abhängig sind. Da es unter den beteiligten Akteur:innen unterschiedliche Ansichten über die optimale Ausgestaltung des Fonds gibt, ist das Auswahlverfahren für diese Empfehlungen von größter Bedeutung. Daher muss das Transitional Committee sicherstellen, dass die Verfahren inklusiv und gerecht sind und einen geeigneten Rahmen schaffen, der das Lernen aus einer Vielzahl von Perspektiven fördert, insbesondere aus der Perspektive der Verletzlichsten.

Autor:innen
Lisa Schultheiß (Germanwatch), Zoha Shawoo (Stockholm Environment Institute), Inès Bakhtaoui (unabhängige Wissenschaftlerin), Lina Ahmed (Germanwatch), Courtney Lindsay (Overseas Development Institue) und Arunima Sircar (Climate Analytics)
Publikationsdatum
Publikationstyp
Report

Ansprechpersonen

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Referentin für Klimarisikomanagement und Schäden & Verluste

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Referentin für Umgang mit Klimaschäden und -verlusten

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Bereichsleiter Internationale Klimapolitik