Meldung | 07.11.2023

#MitmischenNRW – Jugendliche stellen Forderungen zur nachhaltigen Entwicklung in Nordrhein-Westfalen

Jugendliche mit NRW-Umweltminister Oliver Krischer

Teilnehmer:innen übergeben NRW-Umweltminister Oliver Krischer ihre Forderungen.

In der anstehenden Überarbeitung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie soll die Stimme junger Mitbürger:innen aktiv einbezogen werden. Dafür haben Engagierte im Alter von 16 bis 27 Jahren die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes aus junger Perspektive überarbeitet und weiterentwickelt. Die Jugendlichen kommen aus ganz Nordrhein-Westfalen und nehmen am Partizipationsformat #MitmischenNRW teil, das Germanwatch begleitet.

Auf der NRW Nachhaltigkeitstagung im Landtag NRW am 11. September haben die Engagierten von #MitmischenNRW 115 Jugendforderungen an den NRW-Umweltminister Oliver Krischer übergeben.

Die Forderungen sind den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) zugeordnet. Darüber hinaus gibt es drei Grundsatzforderungen:

  1. Es sollen Grundvoraussetzungen für ein nachhaltiges NRW geschaffen werden, etwa durch ein Verfassungsziel „Klimaschutz“ oder verschlankte Bürokratie.
  2. Die Nachhaltigkeitsstrategie soll verbindlich werden, etwa durch rechtliche Bindung und die Kopplung an den Haushalt in Form eines Nachhaltigkeitshaushaltes.
  3. In NRW soll Jugendbeteiligung aktiv gelebt werden, etwa durch einen Jugendcheck bei Gesetzesentwürfen oder einen Jugend-Nachhaltigkeitsrat mit Vetorecht.

In den Forderungen zu den einzelnen Nachhaltigkeitszielen haben die Jugendlichen konstruktive Vorschläge für eine soziale, ökologische und ökonomische Transformation entwickelt. Im Bereich Bildung (SDG 4) fordern sie eine Anpassung der Lehrpläne an die Lebenswirklichkeit und die sich ändernden Zukunftsherausforderungen junger Menschen sowie Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung, die zu politischer Teilhabe und Engagement befähigt. Die Jugendlichen begrüßen die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre in NRW und in der EU und fordern auch deswegen einen deutlichen Ausbau der schulischen und außerschulischen politischen Bildung.

Jugendliche, die am Programm #mitmischenNRW teilgenommen haben

Jugendliche aus ganz NRW haben im Rahmen von #mitmischenNRW gemeinsam die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes überarbeitet und weiterentwickelt. © Germanwatch

 

Die jungen Engagierten fordern eine paritätische Besetzung des Kabinetts (SDG 5, Geschlechtergleichheit), einen entschlosseneren Kohleausstieg (SDG 7, Bezahlbare und saubere Energie) und eine Sustainable-Finance-Strategie für NRW (SDG 8, Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum). Es soll keine Förderung von E-Fuels stattfinden (SDG 7) und ein sofortiges Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen in NRW umgesetzt werden (SDG 9, Industrie, Innovation und Infrastruktur).

Jugendliche sollen zum 18. Lebensjahr ein Grunderbe in Form eines Jugendpasses erhalten und dieses für Kultur-, (Aus)Bildungs- und Wohnraumausgaben nutzen können (SDG 10, Weniger Ungleichheiten). Für die Umsetzung von SDG 11 (Nachhaltige Städte) fordern die Jugendlichen die Umfunktionierung öffentlicher Räume, gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik, reduzierte Flächeninanspruchnahme (Netto-Null-Ziel) sowie starken ÖPNV bei autofreien und fahrradfreundlichen Innenstädten.

Die ökologischen Forderungen umfassen einen Klimacheck für Förderprogramme, mehr finanzielle Mittel für kommunalen Klimaschutz sowie das Ziel der Klimaneutralität NRWs bis 2040 (SDG 13, Maßnahmen zum Klimaschutz).

Die Jugendlichen begrüßen diesen Beteiligungsprozess und hoffen nun, dass sie sich nicht nur in der Überarbeitung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie einbringen können, sondern auch in der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie.

 


  • Alle 115 Forderungen können Sie hier nachlesen.
  • Alle Infos zu MitmischenNRW finden Sie hier.
  • Einen Einblick in das Projekt können Sie in unserem Video erhalten.
#MitmischenNRW