
Die Pläne der Bundesregierung, die Abscheidung und Speicherung von CO2-Emissionen (CCS) an fossilen Gaskraftwerken zuzulassen oder gar zu fördern, und die damit verbundene fehlende politische Richtungsentscheidung zugunsten einer vermeintlichen Technologieoffenheit drohen Investitionen zu verzögern und in der Folge die Dekarbonisierung des Stromsektors zu untergraben.
Dieses Hintergrundpapier zeigt: Bei gesamtsystemischer Betrachtung sprechen viele Argumente gegen CCS zur Dekarbonisierung des Stromsystems. Dazu zählen Aspekte wie
• Resilienz und Versorgungssicherheit,
• Einfluss auf lokale Wertschöpfungsketten,
• weitere industriepolitische Implikationen sowie
• das Ziel eines effizienten und kostengünstigen Gesamtenergiesystems.
Es braucht deshalb politische Rahmenbedingungen, die zügig die Implementierung der vorhandenen Lösungen nicht nur ermöglichen, sondern aktiv unterstützen. Im Kraftwerksbereich sprechen nicht nur Kostenaspekte für den Einsatz von grünem Wasserstoff, sondern auch Positiveffekte in Hinblick auf Resilienz, Wertschöpfung und Systemintegration.
Eine Chance bieten hier die geplanten Ausschreibungen im Rahmen der Kraftwerksstrategie – vorausgesetzt es werden hierbei verbindliche Pfade für den Einsatz von grünem Wasserstoff vorgeschrieben. Das würde nicht nur den Aufbau eines effizient integrierten und kostengünstigen emissionsfreien Stromsystems begünstigen, sondern auch auf grünem Wasserstoff beruhende Industrieprozesse jenseits des Stromsektors wirtschaftlicher machen.