
Die Europäische Union befindet sich im Spannungsfeld zwischen Klimakrise, sinkender Wettbewerbsfähigkeit und geopolitischen Konflikten. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), 2022 bzw. 2024 verabschiedet, wurden wichtige Werkzeuge zur Förderung von Transparenz, Resilienz und unternehmerischer Transformation geschaffen. Seit Februar 2025 ist die Zukunft beider Regularien ungewiss: Am 26. Februar initiierte die EU-Kommission eine sogenannte Omnibus-Initiative für die CSRD und die CSDDD. Ziel ist es, die CSRD und CSDDD zu vereinfachen, damit Unternehmen sie leichter bewältigen können.
In diesem Papier prüfen wir die Omnibus-Initiative mit Blick auf die CSRD und die CSDDD. Dabei betrachten wir die Vorschläge der EU-Kommission, des Europäischen Rates und des EU Parlaments. Es zeigt sich: Die Omnibus-Initiative verfehlt das selbstgesetzte Ziel der Vereinfachung. Vor diesem Hintergrund legt dieses Papier dar, wie echte Vereinfachung aussehen kann. Wir legen den Fokus auf Vereinfachungsoptionen, die zugleich gewährleisten, dass Menschenrechte und Umweltstandards gewahrt werden. Unter anderem plädiert das Papier für ein EU-weites Helpdesk für Unternehmen, die Einführung vereinfachter Standards für Mid-Caps sowie eine Stärkung von Risiko- und Wesentlichkeitsanalysen. Mit dem Papier positioniert sich Germanwatch zu den Omnibus-Verhandlungen und fordert eine anwenderorientierte und nachhaltigkeitsgerechte Revision der CSRD und CSDDD.