Debatte Stromnetze gestalten

Das Projekt hat zum Ziel eine sozialgerechte und naturverträgliche Energiewende voranzubringen. Daher erachten wir es als notwendig, die Debatte um die Notwendigkeit eines Ausbaus des Übertragungsnetzes zwischen verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren und in der Öffentlichkeit zu ermöglichen und zu gestalten. Dazu tritt Germanwatch mit lokalen und regionalen Akteuren in den Austausch und stößt begleitend einen entsprechenden Dialog auf Bundesebene an.
Unsere Position (Zum Auf- und Zuklappen hier klicken)Unsere Position
Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, muss das Energiesystem Europas möglichst schnell so umgebaut werden, dass es klimaneutral wird. Das bedeutet für Deutschland, dass das Stromsystem mittelfristig zu 100% auf erneuerbaren Energien basieren muss. Die wetterabhängigen Energiequellen Wind und Sonne werden dabei die zentrale Rolle spielen. Um das Energiesystem mit einem sehr hohen Anteil von Sonne und Wind sicher und stabil betreiben zu können, ist unter anderem der Aus- und Umbau des Stromnetzes in ganz Europa notwendig. Der Leitsatz von Germanwatch zum Netzausbaubedarf lautet “So viel wie nötig, so wenig wie möglich”. Wie viel Netzaus- und -umbau genau nötig ist und wie das dazugehörige Energiesystem der Zukunft ausgestaltet sein soll, ergibt sich aus einer Abwägung verschiedener weiterer Ziele: Es muss möglichst gerecht, wirtschaftlich, versorgungssicher und naturverträglich sein sowie Teilhabe und Mitbestimmung ermöglichen. Um diese Ziele und die Mittel, mit denen sie erreicht werden können, abzuwägen, ist ein gesamtgesellschaftlicher Dialog notwendig. Dazu wollen wir mit unseren Aktivitäten bei Germanwatch beitragen.
Ziele unseres Projektes "Debatte Stromnetze Gestalten" (Zum Auf- und Zuklappen hier klicken)Ziele unseres Projektes "Debatte Stromnetze Gestalten"
(i) Öffentliche Teilhabe in der Energie-Infrastrukturplanung ermöglichen (partizipative Verfahren, Kommunikation in zwei Richtungen)
(ii) Vertrauen zwischen den unterschiedlichen Akteuren auf der Grundlage von wissenschaftlichen Analysen herstellen
(iii) Konstruktive Streitkultur etablieren und Zusammenarbeit fördern
(iv) Transparenz in der Stromnetz-Debatte einfordern und herstellen
(v) Netzausbaubedarfs-Szenarien im Hinblick auf Klimaziele bewerten und diskutieren
Dies betrachten wir als eine Umsetzung der Prinzipien der European Grid Declaration . Das Projekt „Debatte Stromnetze gestalten“ findet im Kontext des Programms "Implementing the European Grid Declaration" der "Renewables Grid Initiative" statt.
Unsere Arbeit (Zum Auf- und Zuklappen hier klicken)Unsere Arbeit
Im Rahmen des Projekts ‘Debatte Stromnetze gestalten’ tritt Germanwatch seit 2017 in Kontakt mit Akteuren vor Ort. Begleitend dazu wurde ein Dialog auf Bundesebene angestoßen. Zentral dafür ist die Perspektivwechsel-Workshopreihe: Diese ermöglicht einen Austausch zwischen einer breiten Palette an Akteuren, um gemeinsam die Erfordernisse und Hemmnisse des zukünftigen Energiesystems auszuloten. Eine genaue Beschreibung und Ergebnisse der Workshops finden Sie hier .
Das Projekt trägt durch eine Vielzahl von Publikationen zu einer Versachlichung der Debatte über den Um- und Ausbau der Übertragungsnetze bei:
- Eine Argumentationslandkarte schafft einen Überblick über die Debatte, ob/warum Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen gebaut werden sollten. Die Kartierung der Argumente erfolgte im engen Austausch mit Stakeholdern vor Ort und auf Bundesebene.
- Die im Rahmen des Projekts von der Renewables Grid Initiative durchgeführte Meta-Studie „Dezentralisierung, Regionalisierung und Stromnetze“ des Öko-Instituts vergleicht aktuelle Studien zu dezentralen Stromsystemen und Netzausbau.
- Das Hintergrundpapier „Stromnetze in Deutschland: Das System, die Netzbetreiber und die Netzentgelte“ gibt einen praxisorientierten Einstieg in das Thema und macht den Diskurs zur Notwendigkeit des Um- und Ausbaus von Stromnetzen interessierten Menschen zugänglich.
Meldungen und Publikationen zum Projekt "Debatte Stromnetze gestalten"
In diesem Workshop ging es um die verschiedenen Perspektiven auf Beschleunigungsmaßnahmen, die aktuell für Planungs- und Genehmigungsverfahren von Stromnetzen und Erneuerbaren Energien diskutiert werden. Im Mittelpunkt standen vier Themen: Stichtagsregelungen, Reduktion des Prüfumfangs, effektivere Öffentlichkeitsbeteiligung und Änderung des zweistufigen Verfahrens. An der Diskussion beteiligten sich 25 Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
In diesem Papier geben wir einen Überblick über die Besonderheiten der Stromnetze in Deutschland und stellen die verschiedenen Dimensionen und Herausforderungen der Stromnetzregulierung vor. Darauf aufbauend diskutieren wir konkrete Bausteine für eine Reform der Netzentgelte. Der Fokus liegt dabei auf ihrer Bedeutung für das Energiesystem, die soziale Gerechtigkeit und das Erreichen der Klimaneutralität.
In diesem Workshop nahmen wir die aktuelle Finanzierung der Stromnetze – die Netzentgeltsystematik – in den Blick und fragten, ob sie den aktuellen Herausforderungen der Energiewende gewachsen ist. Wer trägt die Kosten des Stromnetzes zu welchen Anteilen? Ist das gerecht? Wie müssen Stromnetzentgelte ausgestaltet sein, damit Netzbetreiber verstärkt innovative Lösungen einsetzen können? Diese und weitere Fragen diskutierten wir gemeinsam mit mehr als 30 relevante Akteur:innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
In diesem Workshop nahmen wir die Power-to-Gas Technologie in den Fokus. Unter dem Titel „Sektorintegration konkret machen: Innovationspotenzial Power-to-Gas?“ diskutierten wir mit ca. 50 Teilnehmenden, wie wir die innovative Technologie sinnvoll in das Energiesystem einbetten können, um damit Sektorintegration voranzubringen. Dabei wollten wir von den Teilnehmenden auch wissen, ob der vernetzt-zellulare Ansatz mit Blick auf Power-to-Gas gute Antworten auf die energiesystemischen Fragen bereithält. Zentrale Ergebnisse des Workshops waren dabei.
Das Kopernikus-Projekt ENSURE verfolgt das Ziel, neue Energienetzstrukturen für die Energiewende zu erforschen und bereitzustellen. Im Rahmen des Projektes wird hierfür eine umfassende Energiesystemoptimierung vorgenommen. Als zweites Hauptziel erfolgen die praktische Umsetzung der entwickelten systemischen Konzepte und die Erprobung neuer Technologien in einem Demonstrationsprojekt namens „Energiekosmos ENSURE“.
Aufbauend auf Ergebnissen der Grundlagenforschung aus der ersten Projektphase werden in der zweiten Phase ausgewählte Teilaspekte in einer Testumgebung untersucht, bevor in der dritten Phase der Aufbau des „Energiekosmos ENSURE“ erfolgen soll. In diesem Bericht werden die Aktivitäten und Projektergebnisse von Germanwatch in der ersten Projektphase (2016 bis 2019) dargestellt.
- [Hintergrundpapier] Chancen und Risiken der Blockchain für die Energiewende
- [Hintergrundpapier] Stromnetze in Deutschland: Das System, die Netzbetreiber un…
- [Hintergrundpapier] Zukunftsfähige Energiewirtschaft
- [Hintergrundpapier] Künstliche Intelligenz für die Energiewende: Chancen und Ri…
- [WEITBLICK-Artikel] Schwerpunkt: Stromnetzpolitik
Eines der größten Ausbauvorhaben im deutschen Übertragungsnetz sind die derzeit geplanten Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜs) wie SuedLink, SuedOstLink und Ultranet. Diese sollen zukünftig Strom, der durch Windkraft im Norden produziert wird, über weite Strecken verlustarm in den Süden transportieren. Die Argumentationslandkarte beschäftigt sich insbesondere mit der Debatte, ob/warum HGÜs gebaut werden sollten oder nicht. Es ist ihr Ziel, die verschiedenen komplexen Argumente und Thesen zum Thema darzustellen, ohne diese zu bewerten.
Dieses Hintergrundpapier ist eine praxisorientierte Einführung in das Thema Stromnetze. Es zielt darauf ab, die Debatte um die Notwendigkeit des Umbaus und Ausbaus des Stromnetzes im Rahmen der Energiewende einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Die Meta-Studie des Öko-Instituts im Auftrag der Renewables Grid Initiative vergleicht aktuelle Studien zu dezentralen Stromsystemen und Netzausbau. Sie Die Metastudie bildet einen ersten umfassenden Versuch, die komplexe, an vielen Stellen von Narrativen geprägte sowie konzeptionell und datenseitig anspruchsvolle Materie im Spannungsfeld von Dezentralität und Netzausbau aufzuarbeiten.
Echter Name
Klimapolitik