Der Fall RWE

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Der vom Oberlandesgericht Hamm zuletzt immer mehr ins Auge gefasste Ortstermin zur Beweisaufnahme in Huaraz wird sich durch die Corona-Krise und die damit verbundene Ausnahmesituation und Reisebeschränkungen nun leider weiter verzögern. Saúl Luciano und seiner Familie geht es den Umständen entsprechend gut und sie sind gesund. Sie bauen Früchte und Gemüse an und besitzen einige Tiere. Davon können sie gut leben und ein kleines Einkommen durch Marktverkauf erzielen.
Blogpost
Organisiert von Germanwatch und dem Climate Justice Programme als offizielles ‚side event‘ im Rahmen der COP25, 07.12.2019
Auf der UN-Klimakonferenz, der COP25 in Madrid kamen während einer offiziellen Nebenveranstaltung erstmals Graswurzelaktivist*innen aus dem globalen Süden zusammen, um gemeinsam über die wachsende internationale Bewegung für Klimagerechtigkeit (Climate Justice Movement) als Reaktion auf die globale Klimakrise zu diskutieren. Unter ihnen war auch der peruanische Bergführer und Kleinbauer Saúl Luciano Lliuya, der mit seiner mutigen Klage gegen den Energieriesen RWE schon heute Rechtsgeschichte geschrieben hat. Es handelt sich um die weltweit einzige Klage auf unternehmerische Haftung für Klimarisiken, die es in die Beweisaufnahme geschafft hat. Damit hat das Gericht, das Oberlandesgericht in Hamm, bestätigt, dass Großemittenten grundsätzlich dazu verpflichtet sind, Betroffene von Klimaschäden im globalen Süden zu unterstützen.
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Weitere Verzögerung in der Beweisaufnahme angesichts der Gefahrenlage vor Ort besorgniserregend

Viel Geduld in diesem weltweit wahrgenommenen Verfahren ist auf Seiten des Klägers und seiner Familie erforderlich. Es hatte schon nach der Entscheidung des Gerichts zur Aufnahme der Beweisführung lange gedauert bis die offiziellen Gutachter bestimmt werden konnten. Dies lag u. a. an Einwürfen der RWE-Anwälte, die vom Gericht zurückgewiesen wurden.
Nun wird noch einmal viel Zeit benötigt, bis ein vor kurzem vom Gericht angesetzter Ortstermin in Peru/Huaraz umgesetzt werden kann.

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Dr. Roda Verheyen, LL.M., im Porträt auf breaking.through

Dr. Roda Verheyen LL.M. vertritt Saúl Luciano Lliuya im "Huaraz Fall" gegen RWE. Sie ist auf Umwelt- und Völkerrecht spezialisiert und engagiert sich seit vielen Jahren für den Klimaschutz. Bevor sie 2006 ihre Arbeit als Rechtsanwältin begann, war sie u.a. als Campagnerin für Friends of the Earth International tätig.

In den letzten Jahren hat sie sich vermehrt mit der Frage beschäftigt, ob eine Haftung großer Emittenten für Klimafolgen besteht.

Blogpost
Marion Cadier speaks with Dr. Roda Verheyen (legal counsel in Lliuya v. RWE AG), Roxana Baldrich (Policy Advisor at Germanwatch) and Christoph Bals (Policy Director at Germanwatch) about the lawsuit brought by Saul Luciano Lliuya against RWE in relation to its contribution to climate change (the Huaraz case).

In November 2015, Saúl Luciano Lliuya, a Peruvian farmer living in Huaraz in Peru, filed a lawsuit in Germany against RWE, Germany’s largest electricity producer. Mr Lliuya claims that his house in the village of Huaraz is at imminent risk of being damaged or destroyed due to an outburst flood from a glacial lake, caused by the melting of glaciers linked to climate change.