Die Zukunft des Zuckers

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Die Zukunft des Zuckers

Germanwatch startet Dialogprojekt zur Reform der EU-Zuckermarktordnung

 

Gemeinsam mit über 50 Fachleuten, Politikern und Wissenschaftlern hat Germanwatch am 21. September mit einer Fachtagung im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf das Dialogprojekt mit dem Titel "Süßer Sprengstoff für die entwicklungspolitische und ökologische Debatte" gestartet, das von der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung finanziert wird. Die Teilnehmer diskutierten über die Reform der EU-Zuckermarktordnung, deren Folgen für Zuckerbauern in Europa und den Ländern des Südens und darüber, wie die Zuckerpolitik sozial und ökologisch nachhaltig gestaltet werden kann.

Erstmals nahmen Botschafter von Entwicklungsländern, Vertreter von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, von Rübenbauern und der Zuckerindustrie, von Landes- und Bundesregierung, der EU-Kommission und der UN-Millenniumskampagne, Bundes-, Landes- und EU-Politiker, Gewerkschafter sowie Umwelt- und Agrarwissenschaftler gemeinsam an einer solchen Fachtagung zur Zuckerpolitik teil, konnten sich kennen lernen und Fachwissen und Meinungen austauschen.

"Die Stimmung war sehr offen und konstruktiv, wir sind sehr zufrieden", zog Projektleiterin Kerstin Lanje von Germanwatch Bilanz. "Damit sind wir einem der Hauptziele des Projektes einen ersten Schritt näher gekommen: dem Dialog zwischen allen Betroffenen und Gruppierungen, die zu einer nachhaltigen, gerechten Zuckerpolitik beitragen können."

Alternative Biosprit?

Ziel des Dialogprozesses ist die gemeinsame Erarbeitung einer tragfähigen, entwicklungs-, umwelt- und agrarpolitisch nachhaltigen Position zur Reform der Zuckermarktordnung, die in die Verhandlungen eingebracht und den politischen Reformprozess begleiten soll. So sollen beispielsweise alternative Anbaumöglichkeiten für die hiesigen Landwirte und alternative Verwendungsmöglichkeiten von Zucker - beispielsweise zur Herstellung von Bioethanol geprüft werden. Nordrhein-Westfalen bietet sich als Pilotregion an, da es eines der größten zuckerrübenanbauenden Länder in Deutschland ist. Bis zum Projektende im August 2006 sollen verschiedene Studien erstellt werden und weitere Dialogrunden stattfinden.

Dörte Bernhardt, Ines Heisterkamp

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