Aktuelles zum Thema

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat eine Empfehlung dafür vorgelegt, welche Antibiotika zukünftig ausschließlich in der Human- und nicht mehr in der Veterinärmedizin eingesetzt werden sollten. Damit soll im Rahmen der neuen EU-Tierarzneimittelverordnung sichergestellt werden, dass auch künftig noch genügend wirksame Antibiotika für Menschen bereitstehen. Germanwatch, die Deutsche Umwelthilfe, die Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin sowie die Initiative „Ärzte gegen Massentierhaltung“ bewerten die EMA-Empfehlung als völlig verfehlt. So wird in der EMA-Liste kein einziges Antibiotikum benannt, das bislang für die Veterinärmedizin zugelassen ist. Damit trägt sie nichts gegen die Entstehung und Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien in der Tierhaltung bei. Besonders kritisch ist dies bezüglich der Antibiotika, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als für Menschen wichtigste Antibiotika (Highest Priority Critically Important Antimicrobials, HP CIA) eingestuft und in den Debatten oft einfach als „Reserveantibiotika“ bezeichnet werden. ... In ihrer gemeinsamen auf Einladung beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eingereichten Stellungnahme fordern die Verbände das BMEL auf, sich auf Ebene der EU für einen strengeren, über die EMA-Empfehlung hinausgehenden Rechtsakt einzusetzen und auch national starke Weichen für einen deutlich verantwortungsvolleren Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu stellen.
Im Dezember 2020 haben die Staats- und Regierungschefs der EU ein verbindliches EU-Klimaziel von mindestens 55 % der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 beschlossen ‒ eine Steigerung gegenüber dem vorherigen Ziel der EU (-40 %). Zur Umsetzung dieses höheren EU-Klimaziels (jetzt auch im neuen europäischen Klimagesetz verankert) hat die Europäische Kommission im Juli 2021 eine Reihe von Gesetzesänderungen im Rahmen des „Fit for 55“-Pakets vorgeschlagen. Diese decken weitreichende klimabezogene Maßnahmen ab, einschließlich der Überarbeitung der europäischen Klimaschutzverordnung bzw. Effort Sharing Regulation (ESR). [...] Der Bericht „Implementing the Effort Sharing Regulation at the national level. Lessons learned and recommendations from the LIFE Unify project“, herausgegeben vom LIFE Unify-Konsortium, enthält Empfehlungen zur Stärkung und Verbesserung der überarbeiteten Klimaschutzverordnung auf der Grundlage der auf nationaler Ebene gesammelten Erfahrungen. Basierend auf den Erfahrungen, die von den Konsortiumspartnern des LIFE Unify-Projekts gesammelt wurden, führt der Bericht eine detaillierte Bewertung der Politiken und Maßnahmen durch, die in ESR-Sektoren in acht EU-Ländern – Kroatien, Tschechien, Estland, Deutschland, Frankreich, Polen, Slowenien und Spanien – mit besonderem Schwerpunkt zu wirksamen Maßnahmen und Best Practices.