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Luftbild vom Amazonasregenwald mit Schriftzug COP30 Belem, Brasilien

COP30: UN-Klimakonferenz in Belém 2025

Vom 10. bis 21. November 2025 findet in der brasilianischen Amazonas-Stadt Belém die 30. Weltklimakonferenz statt. Wir sind vor Ort dabei und setzen uns dafür ein, dass die internationale Gemeinschaft entschlossen handelt.

Warum die COP wichtig ist

Das Klima ist die größte Baustelle der Menschheit. Nirgendwo sonst entscheidet sich so unmittelbar unsere Zukunft. Derzeit steuern wir auf eine Erderwärmung von deutlich über 2°C, einigen Szenarien zufolge sogar über 3°C zu – mit gefährlichen Folgen für Menschenleben und Ökosysteme. Jedes weitere Zehntelgrad erhöht die Risiken irreversibler Kipppunkte, also Punkte, an denen Veränderungen wie das Abschmelzen von Eisschilden oder das Absterben von Regenwäldern unumkehrbar werden.

Mit Blick auf die COP30 stellt sich die Frage: Haben uns die bisherigen Klimakonferenzen im Kampf gegen die Klimakrise weitergebracht – oder bleibt es bei unzureichenden Maßnahmen und symbolischen Absichtserklärungen? 

Die Weltklimakonferenz: Kurz erklärt

Wie funktioniert eine Weltklimakonferenz und warum gibt es sie eigentlich? Wer kommt zu den Verhandlungen und was wird dort besprochen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen im Video:

Extern gehostetes Video URL

Trotz aller berechtigten Kritik und vieler Versäumnisse wäre die Welt ohne die UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und die jährlichen COPs heute in einer noch deutlich schlechteren Lage. Der langwierige Prozess hat mit dem Paris-Abkommen ein Fundament hervorgebracht, ohne das wir Hochrechnungen zufolge vor einer globalen Erwärmung von bis zu 4 Grad stünden.

Für uns ist eines damit klar: Internationale Klimapolitik zeigt Wirkung! Aber wir müssen als Weltgemeinschaft viel effektiver, schneller und ambitionierter handeln. Gerade in Zeiten, in denen Klimapolitik droht, von anderen Krisen überlagert zu werden, ist die COP ein unverzichtbares Forum für internationalen Klimadialog und verbindliche, gemeinsame Zielsetzungen. Aber es ist auch höchste Zeit, dass den Zielsetzungen eine wirksame und nachweisbare Umsetzung folgt.

Germanwatch-Forderungen zur COP30

Die Weltklimakonferenz ist die globale Klimawerkstatt, in der Staaten, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenkommen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Auf der COP30 in Brasilien setzen wir uns deshalb dafür ein, dass es auf der Baustelle Klima konstruktiv weitergeht. Dafür berichten wir von vor Ort, analysieren, ordnen ein. Vier Ziele stehen für uns im Fokus:

Klimapolitik ist Gemeinschaftsaufgabe: Die Menschheit hat nur dann eine Chance, die Erderhitzung einzugrenzen, wenn alle ihren Beitrag dazu leisten. Wer nicht mitarbeitet, blockiert die Baustelle und gefährdet die Zukunft aller. Im Vorfeld der diesjährigen COP waren alle Länder verpflichtet, neue Nationale Klimaziele für 2035 vorzulegen. Viele Staaten sind dem nachgekommen, aber weitem nicht alle. Während andere einflussreiche Länder wie China und USA sich selbst klare Regeln setzen, hat die EU es verpasst, die Deadline zu halten und bisher keine neuen Klimaziele eingereicht. Die Baupläne, mit denen die EU auf die Baustelle fährt, sind inzwischen schon zwei Jahre alt.

Wichtig zu verstehen: Die nationalen Klimaziele (kurz: NDC, für Nationally Determined Contributions) selbst sind kein Verhandlungspunkt auf der COP. Das liegt am Bottom-up-Prinzip des Pariser Klimaabkommens: Jedes Land ist zwar rechtlich verpflichtet eigene Klimaziele einzureichen. Wie diese konkret aussehen – vor allem, ob sie ausreichen – wird von der Weltgemeinschaft auf der Klimakonferenz aber nicht bewertet oder verhandelt.

Es liegt also in der Verantwortung der Staaten selbst, sich ausreichend ambitionierte Ziele zu setzen und diese einzuhalten. Eine Rechenschaftspflicht gegenüber der internationalen Gemeinschaft gibt es nicht. Wir fordern deshalb: Auf der COP30 muss die Staatengemeinschaft eine gemeinsame, starke Antwort auf die bislang noch zu schwachen nationalen Beiträge liefern – um gemeinsam (und gerecht!) diese weltweite Ambitionslücke zu schließen.

Mit der Klimakrise häufen sich weltweit Extremwetterereignisse – mit zunehmend katastrophalen Folgen. Es wird deshalb immer wichtiger, sich wirksam an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Im Pariser Klimaabkommen wurde dafür das Globale Anpassungsziel verabschiedet. Es zielt darauf ab, „die Anpassungsfähigkeit zu verbessern, die Widerstandsfähigkeit zu stärken und die Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel zu verringern“.

Um dieses eher allgemein formulierte Ziel konkret umzusetzen, braucht es jetzt globale Vergleichswerte. Auf der 30. Klimakonferenz soll deshalb ein Indikatorenset verabschiedet werden, das hilft, Anpassung messbar und skalierbar zu machen und sicherzustellen, dass Unterstützung dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird.

Eng verbunden mit der Klimaanpassung ist auch die Klimaklagenarbeit. So war etwa die Klimaklage des peruanischen Bauern Saúl Luciano Lliuya gegen den Konzern RWE auch eine Anpassungsklage. Denn es ging ganz konkret darum, die Stadt Huaraz in Peru vor einer Gletscherflutwelle zu schützen. Klimaanpassung kann sehr unterschiedlich aussehen. Immer aber hat sie direkte Auswirkungen auf das Leben von Menschen weltweit.

Wirksamer Klimaschutz und Klimaanpassung sind unverzichtbar - und sie können sich kurzfristig teuer anfühlen. Langfristig aber sind sie sehr viel billiger als die Folgen des Klimawandel zu managen. Auf der letzten Klimakonferenz verpflichteten sich die Industriestaaten mit dem Neuen Kollektiven Quantifizierten Ziel (NCQG) dazu, bis 2035 jährlich mindestens 300 Mrd. Euro an Klimafinanzierung für Entwicklungsländer bereitzustellen.
Ein guter erster Schritt, angesichts der sich beschleunigenden Erderhitzung reicht er aber bei weitem nicht aus: Im Rahmen der Baku-to-Belém Roadmap ist von einem jährlichen Finanzbedarf von 1,3 Billionen Euro die Rede. Um diesen zu decken, sollten neben öffentlichen Geldern auch private Investitionen (etwa in Infrastruktur) herangezogen werden.

Für uns ist klar: Internationale Klimafinanzierung ist kein Akt von Wohltätigkeit. Sie liegt in unserem eigenen nationalen Interesse sowie in unserer historischen und moralischen Verantwortung. Wir fordern daher, dass insbesondere die Industrienationen als Hauptemittenten von Treibhausgasen ihrer Verantwortung gerecht werden und deutlich mehr und verlässlichere Mittel für Klimaschutz, Anpassung und den Umgang mit Verlusten und Schäden bereitstellen. Ohne diese Finanzierung steht die Arbeit still.

Die internationale Klimapolitik steht vor einem gravierenden Widerspruch: Noch nie war die Dringlichkeit ambitionierter Maßnahmen so groß – doch politische Fortschritte bleiben schleppend, fragmentiert und zunehmend blockiert durch geopolitische Spannungen. Entscheidungen auf der COP müssen im Konsens getroffen werden, auf der Baustelle Klima gibt es keine übergeordnete Bauleitung.

Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen muss sich die UN-Klimaverhandlungen weiterentwickeln, um nicht bedeutungslos zu werden: Verhandeln allein reicht nicht mehr aus! Was es aus unserer Sicht nun braucht, sind Maßnahmen und Regelungen zur Umsetzung, Überwachung und Rechenschaftspflicht– mit einer klaren Ausrichtung auf Klimagerechtigkeit. 

Reformvorschläge gibt es bereits, etwa vom Club of Rome. Wir fordern, dass nun konkrete Reformen auf der COP30 angestoßen werden. Beispielsweise sollten autoritäre Staaten keine COP-Präsidentschaften mehr übernehmen dürfen und der übermächtige Einfluss der Fossilindustrie begrenzt werden. Auch sollten Staaten, die ihre nationalen Klimaziele nicht einhalten, nicht länger damit konsequenzlos davonkommen.

Mehr zu diesen und weiteren Reformvorschlägen im Germanwatch COP30 Erwartungspapier.

Themenseiten zu UN-Klimakonferenzen

Unsere Veröffentlichungen zur COP30