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Unsere Vision ist ein global gerechtes und ökologisch verträgliches Agrar-, Ernährungs- und Handelssystem. Wir setzen uns für eine umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft, Tierhaltung und Landnutzung sowie für faire Einkommen und lebenswerte ländliche Räume ein.

Aktuelles zum Thema

Pressemitteilung
Morgen ist Europäischer Antibiotikatag – 25 Verbände schicken mit prominenter Unterstützung einen Appell an EU- und Bundespolitik: Resistenzen gegen wichtigste Antibiotika für Menschen eindämmen

Wichtigste Antibiotika, die bei Menschen erst dann eingesetzt werden, wenn andere schon nicht mehr wirken, dürfen nicht in der industriellen Tierhaltung verwendet werden. Die Politik muss alle Möglichkeiten nutzen, um die Wirksamkeit von Reserveantibiotika sicherzustellen und die Resistenzentwicklung zu bremsen. Dafür machen sich Prominente und Expert:innen sowie 25 Verbände aus Human- und Veterinärmedizin sowie Umwelt- und Tierschutz gemeinsam stark. Der Appell ist initiiert worden von Germanwatch und der BUKO Pharma-Kampagne.

Blogpost
In Brasilien droht ein Eisenbahnprojekt Umwelt und Rechte der indigenen Völker zu überrollen
Eine tausend Kilometer lange Eisenbahnstrecke soll den industriellen Soja-Anbau in Brasilien kostengünstiger machen und den Export steigern. Die Europäische Union ist schon jetzt als zweitgrößte Abnehmerin des brasilianischen Sojas mitverantwortlich für die sozialen und ökologischen Schäden, die durch die Sojaproduktion und die Ausbreitung von Viehweiden in Waldgebieten und auf Kosten natürlicher Ökosysteme entstehen. Große Teile der indigenen Bevölkerung Brasiliens leisten dagegen Widerstand und verweisen dabei auf die Missachtung ihrer Rechte und die Gefährdung des Klimas und der Biodiversität.
Blogpost
„Landwirtschaft ist systemrelevant.“ Mit diesen Worten beginnt die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) ihre Empfehlungen für die notwendige und nachhaltige Transformation des Agrar- und Ernährungssystems. Germanwatch hat untersucht, was die Wahlprogramme der Parteien für die Bundestagswahl zum Thema Landwirtschaft versprechen – und inwieweit das mit den Empfehlungen der ZKL übereinstimmt.
Blogpost

Am 23. September beginnt der virtuelle „World Food Systems Summit“, der von den Vereinten Nationen ausgerichtet wird. Dieser Gipfel soll Möglichkeiten aufzeigen, wie Ernährungssysteme auf allen Ebenen – von der Erzeugung von Nahrungsmitteln über deren Verarbeitung, Vertrieb bis hin zu Ernährungsgewohnheiten – verbessert werden können, um zu den Globalen Zielen für Nachhaltige Entwicklung beizutragen. Das ist wichtig, denn ohne umfassende Veränderungen des globalen Ernährungssystems werden sich diese in der Tat nicht verwirklichen lassen. Daher ist es begrüßenswert, dass die Vereinten Nationen das Thema stärker in den Blickpunkt der globalen Öffentlichkeit rücken und dabei nicht einzelne Aspekte, sondern das Gesamtsystem betrachten.

Pressemitteilung
Das EU-Parlament hat einen Vorschlag zur Verschärfung der Regulierung des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung abgelehnt. Germanwatch kritisiert dieses Votum und fordert strikte Anwendung der Kriterien für zulässige Wirkstoffe, um Ausbreitung von Resistenzen einzudämmen.
Das Europäische Parlament hat es abgelehnt, wichtigste Antibiotika konsequent für Menschen zu reservieren und ihren massenhaften Einsatz in der industriellen Tierhaltung umfassend zu verbieten. Bei Germanwatch stößt dies auf Kritik: „Das EU-Parlament hat die Chance verpasst, strengere Antibiotika-Regulierungen auf den Weg zu bringen. Das ist ein Fehler, denn Resistenzen gegen lebensrettende Antibiotika sind eine der größten Bedrohungen für die Gesundheit der Menschen - und diese werden durch den massenhaften Einsatz dieser Mittel in der industriellen Tierhaltung weiter zunehmen", sagt Konstantinos Tsilimekis, Referent für Landwirtschaft, Tierhaltung und Antibiotika bei Germanwatch.
Publikation
Sicherung lebenswichtiger antimikrobieller Mittel für die menschliche Gesundheit
Auf EU-Ebene wird aktuell über einen sogenannten delegierten Rechtsakt diskutiert. Dieser soll Kriterien zur Auswahl von Antibiotika liefern, die allein dem Menschen vorbehalten und dann nicht mehr in der Tierhaltung eingesetzt werden können. Am 15. September wird das EU-Parlament über einen Einspruch zu diesem Rechtsakt entscheiden. Der Einspruch sieht im Kern vor, den Rechtsakt noch einmal so zu überarbeiten, dass auch für den Menschen wichtigste Antibiotika („critically important antimicrobials with the highest priority“, WHO) zur Bewahrung ihrer Wirksamkeit erfasst werden können.
Pressemitteilung
Anlässlich heutiger Proteste gegen den Neubau industrieller Tierställe: Germanwatch fordert, Umbau der Tierhaltung im Sinne der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) zu zentraler Aufgabe der nächsten Regierung zu machen
Heute protestieren u.a. Vertreter:innen von Bauernverbänden sowie von Verbraucher- und Umweltorganisationen vor dem Bundestag gegen den Neubau nicht tiergerechter Megaställe. „Der Bau neuer industrieller Ställe widerspricht nicht nur dem Tierwohl, sondern auch direkt den Empfehlungen der von der Bundesregierung eingesetzten Zukunftskommission Landwirtschaft“, sagt Tobias Reichert, Referent für Agrarpolitik und Welthandel bei Germanwatch. In der Zukunftskommission haben sich Vertreter:innen der konventionellen Landwirtschaft, bäuerlicher Betriebe sowie von Umwelt- und Verbrauchergruppen auf einen weitgehenden Umbau der deutschen Landwirtschaft geeinigt. Ein zentraler Punkt ist dabei der deutliche Abbau der Tierzahlen, der notwendig ist, um die Klimaemissionen in diesem Sektor zu verringern.
Pressemitteilung
Zur kommenden Abstimmung im EU-Parlament: Germanwatch ruft Parlamentarier dazu auf, für die Überarbeitung eines zentralen Antibiotika-Rechtsakts zu stimmen
Antibiotika mit höchster Priorität für die medizinische Behandlung von Menschen müssen vom Einsatz in der industriellen Tierhaltung ausgeschlossen werden. Dies intendiert ein aktuell stark debattierter Einspruch auf EU-Ebene, dessen Kernanliegen die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation Germanwatch unterstützt. Im Vorfeld einer finalen parlamentarischen Abstimmung zum Einspruch legt Germanwatch ein Hintergrundpapier vor, das für mehr Klarheit in der Debatte sorgen soll.
Publikation
Fakten zur aktuellen Kontroverse über EU-Regeln

Sollen bestimmte Antibiotika der Humanmedizin vorbehalten bleiben? Auf europäischer Ebene wird aktuell über den Entwurf eines Rechtsakts entschieden, der Kriterien für die Bestimmung solcher Antibiotika liefern soll. Stark diskutiert wird dabei, ob die bisherige Ausgestaltung des Rechtsakts die für Menschen wichtigsten Antibiotika erfasst. Dies wäre erforderlich, um die Gefahr von Antibiotikaresistenzen aus der Tierhaltung entschieden einzudämmen und einen starken Impuls für deutlich mehr Tierschutz zu liefern. Das Hintergrundpapier liefert eine Zusammenfassung und Bewertung der aktuellen Debatte.
Das Hintergrundpapier liefert eine Zusammenfassung und Bewertung der aktuellen Debatte.

Weitblick
Wie vielen geht mir meine Arbeit auch im Urlaub durch den Kopf. Als ich nach langer Zeit meine Familie in Brasilien besuchte, kamen die Brandrodungen im Amazonas öfter zur Sprache. Auf den Großonkel am Grill oder das junge Paar im Bus wirkte die Kritik europäischer Regierungen im Namen des Klimaschutzes scheinheilig. Schließlich sei die natürliche Vegetation in Brasilien noch zum Großteil intakt und außerdem trage ja auch die enorme Soja-Nachfrage aus Europa dazu bei, dass Wälder für Felder gerodet werden. Auf langen Fahrten durch das Landesinnere zogen am Autofenster Rinderweiden vorbei, mit mehr Pflanzenvielfalt als auf Deutschlands extra angelegten Blühflächen. Der Anblick half mir, die Argumente gegen Europas Regierungen nachzuvollziehen. Meine Überzeugung hat sich dadurch nicht geändert: Unser Einsatz zum Schutz von Wäldern und Menschenrechten weltweit ist unverzichtbar. Das bedeutet auch, dass wir Europas „Scheinheiligkeit” nicht durchgehen lassen dürfen. Deshalb beleuchten wir mit diesem WEITBLICK das komplexe Zusammenspiel zwischen globalen Lieferketten und Waldvernichtung.